Seite - 82 - in Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
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82 Ersteigung des großen Wiesbachhorns.
Der Hauptzug der Tauernkette erhebt sich vollends fast in allen
seinen ausgezeichneten Spitzen rings um unseren Standpunkt.
Wir folgen der zuletzt eingeschlagenen Richtung und gedenken
zuerst des Zuges zwischen dem Maltathale und dem Murwinkel, in
welchem der prächtige Hafnerspitz kühn in die Luft strebt und neben
ihm der Markarspitz auffällt. Westlicher folgt der Kulminationspunkt
der Gasteiner Berge, der Ankogel, rechts nächst ihm bemerken wir den
Zug vom Hochalpenspitz zum Säuleck) um den Ankogel thürmm sich
die iibrigen Gasteiner Berge. Noch mehr westlich reiht sich dann das
Schares mit dem Herzog Ernst an, der Sonnblick in der Rauris,
endlich der Dom des hohen Narren, welcher wieder durch das Weissen-
bcichkees mit dem Heiligenbluter Tauern und dem Brennkogel und durch
letzteren mit dem Fuschereiskar verbunden ist.
Wir sind jetzt am Glocknergebiet angelangt, Für mich hatte
dieser Theil der Tauem das größte Interesse, zumal da ich schon lange
die Wanderung quer über seine Eisfelder von Kaprun auf die Past-
erze zu machen beabsichtigte. Jetzt lag das ganze Eismeer des Groß»
glockncrs wie im Relief unter mir. Der Großglockner selbst stand
gegen Süden, offenbar es noch überragend, dem Wicsbachhorn gegen-
über, auch die an ihn sich anschließende Glocknerwand konnte sich noch
ebenbürtig unserm Höhenpunkte entgegenstellen. Schon von minderer
Erhebung ist die westliche Begrenzung des Glocknergebietes. Mit dem
Kasten beginnend läuft sie am Westrande der eisigen Hochebene ober-
halb des obersten Pastcrzenbcdens über den Schneewintelkopf zur hohen
Riffel, welche wieder nördlich zu den Kaftrunerthörln abfällt. Von der
Riffel zieht sich dann der Nordrand des Großglocknergebietes m der
Richtung nach Osten und zwar über eine minder bedeutende Kuppe,
welche man mir in Kaprun theils deu hintern Bärenkopf, theils den
Bratschentopf genannt hatte, die aber in Wahrheit der vordere Bären-
köpf ist, zum hohen Bärentopf und zur hohen Dock, dann zu den
Bergen aus dem Fuschereiskar, dem Fufcherkarkopf, Sinewelleck und
Gamskarkopf, an welche sich jenseits der Pfandlscharte, die Rächerin
und der Kaserockkopf, der Spiclmann und Kloben, endlich die Mark-
säule des Fuscher- und Heiligenblutertauern, der Vrennkogel anschließen.
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Titel
- Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Autor
- Anton von Ruthner
- Verlag
- Carl Gerold's Sohn
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.8 x 19.2 cm
- Seiten
- 440
- Schlagwörter
- Alpen, Gebirge, Natur
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918