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186 Auf bcn Vrenukogcl und durch
Nechls nicht mit den Vergen um die Pfandlscharte Heruni in die Ä^ci-
hcnfolge eintheilen, sondern ihn allein in seiner ganzen Ausdehnung
betrachten.
Wir blicke» also zurück zum nahen Zuge vom Spiclmann zum
Kascrockkopf und gewahren nun als südöstliche Eckpfeiler des Glöckner-
kamnies die kärnthncrischcn Drillinge, die drei Lciterköpfe nnd so fort
gegen Nordwestcn in LiZ gehüllt alle jene Häupter, deren bloße Nen-
nung das Herz des Bergsteigers erfreut, das Cchwertcck, den Kcllerö-
bcrg, die Hohcnwartshöhc, die Adlcrsrnhc, die beiden Olocknerspitzen,
die fächerförmige Glockncrwand, welche früher, bis Franz Keil den
Knäuel entwirrt hat, immer, jedoch fälschlich, als die Nomarischken-
wand bezeichnet worden ist, dann den wahren Nomariswandkopf nnd
den hohen Eckborg «n der Wendung des Tauern-Hauptrückens gegen
Norden, früher Kasten, jetzt Schnccwiukclkopf genannt.
Auch die Firnspitzcn auf dem West- und Nordrande der Pasterze
steigen vor uns auf. Links vom Fuscherkarkopf blickt der Iohannisberg
aus dem Hintergründe der Pastcrzc hervor. Seinen Fuß nmgibt das
weite Eiögcbiet des«, obersten Pasterzenbodcns, das wir zum großen
Theile überblicken können. In der südwestlichen Lcke uon Fusch fließen
die Firiiströiiiü des Wasserfallkecscs, das Fuscherkarkccs und Vuclkar^
kecs dem 5laferthale zn. Unmittelbar über ihnen lagert der ungeschlachte
Breitlopf nud ragt der spitze Nswandbühcl und der mittlere Bären-
köpf cinpor, wahrend wir in der entfernteren Gletscherspitze de>: vor-
dercn Värenkopf erkennen.
Wir nähern uns wieder unserm Ausgangspunkte, dem hohen
Tenn. Wir haben, als wir ihn dazu gewählt, nicht beabsichtigt, uns
das Äeste der Fernsicht zum Cchlussc aufzusparen; cs hat sich eben
selbst so gefügt. Denn fo prächtig cmzeluc der bereits beobachteten
Gletscherberge sind, eine so große Anzahl der stolzesten Firnspitzen, wie
sie nun nacheinander folgen, fanden wir früher nirgends vereinigt. Fast
drohend hebt der hohe Bäreukopf sein eisiges, uoch nie besiegtes Haupt
in die blane» Lüfte, neben ihm überrascht uns das groteske Gebilde der
hohen Dock, deren breites Haupt eine solche Abplattung erlitten hat,
daß sie nahezu als Viereck aufragt; auf die schmucke Nadel der Glockerin
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Titel
- Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Autor
- Anton von Ruthner
- Verlag
- Carl Gerold's Sohn
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.8 x 19.2 cm
- Seiten
- 440
- Schlagwörter
- Alpen, Gebirge, Natur
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918