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202 Ersteigung des Iohanmsbevge« auf der Pasterzc.
Kauf zu nehmen, als durch theilweise Annahme und theilweise Ver-
werfung ihrer Bezeichnungen eine neue Verwirrung in das durch die
Nomenklatur der Gebrüder Schlagintweit hinlänglich verworrene Ge-
biet des Pasterzengletschers zn bringen.
Wir überblicken vom hohen Sattel mindestens der Hauptsache
nach die Länge des Pastcrzeuteeses, welche von seinem Ursprünge rechts
uom Iohannisberg an der Riffel bis an sein Ende nach Schlagint-
weit 28.937 P. F. beträgt.
Wir wollen nun dem Laufc des Gletschers entgegen in unserer
Betrachtung von seinem Vordergrund gegen seinen Hintergrund vor-
gehen, Tcr hohe Sattel, seitdem ihn Kaiser Franz Joseph besucht hat,
auch die Franz Josephs Höhe genannt, ist ein vorspringender Theil
der Frciwand. Diese zieht sich auf der Nordseite des Gletschers theils
mit kahlen Wänden, besonders in ihrer oberen Halste, theils mit über-
grünten Abhängen nach rückwärts. Auf einein der letzteren gewahren
wir die Iohanueshiitte in der Gamsgrube. Auf den: gegenüber liegen-
den rechten, südlichen Ufer des Gletschers ragt der Glucknerkamm in
die Lüfte. In der Richtung gegen den Hintergrund des Gletschers
reihen sich an die kleineren Spitzen die Hohenwartshöhc, die Adlers-
ruhe und die beiden Glocknersftitz«! an,' Die fächerförmige Nand, die
auf sie folgt und die bisher die Nomariskenwand hieß, hat Keil die
Glocknerwand genannt. Nun kömmt im Südzuge eine unbenannte
Kuppe, dann Keils Nomariswandkopf und am Schlüsse Me hohe
Spitze, welche früher als der Kasten galt, aber nunmehr als der
Schneewinkelkopf festgestellt ist.
An ihm nimmt der Hauptkanun der Tauern nach langem Laufe
vcu Westen nach Osten eine Wendung von Süden nach Norden, und
dadurch erhält die Pasterze ihre westliche Begrenzung. In der durch
diese Wendung gebildeten Ecke ist Me Scharte eingeschnitten, welcher
die Herren Schlagintweit fälschlich den Namen Todtenlöcherpaß gege-
ben haben, die jedoch in Wirklichkeit die Oedcnwinkelscharte ist.
Zunächst ihr baut sich nördlich der Alleinherrscher im rückwärti-
gen Pastcrzengebiete, der Iohannisberg oder Herzogshut, auf. Leide
Namen führt er erst seit neuester Zeit; den ersteren allgemein gang.-
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Titel
- Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Autor
- Anton von Ruthner
- Verlag
- Carl Gerold's Sohn
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.8 x 19.2 cm
- Seiten
- 440
- Schlagwörter
- Alpen, Gebirge, Natur
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918