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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
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214 Ersteigung des Iohannisberges auf der Pasterze. Um noch darüber in das Klare zu kommen, an welchen Stellen außer über die Vockkarscharte, dann zwischen dem vorderen Aärcnkopf und der Nissel und allenfalls über die Oedenwinkelschllrte das oberste Pasterzenkees von den jenseitigen Thälern ans erreicht werden könne, musterte ich den Kamm so genau als möglich. In diesem Punkte hat mich denn die Betrachtung der Neigung gegen Stubach und den Oeden» Winkel ans die Meinung gebracht, daß aus ihnen und zwar zwischen der Riffel und dein Iohannisberg an den hier gelegenen Todtenlöchern auf den Kamm zu gelangen sei. Einen weiteren gangbaren Paß auf die Pasterze konnte ich jedoch nirgends ausfindig machen. Schließlich untersuchte ich die Ersteigbarkeit des Iohannisberges von der Nordseite und bin zu dem Resultate gekommen, daß er vou der Niffel weg ohne zu große Gefahren wegeu der Klüfte erstiegen werden könne, wenn man sich nur immer thunlichst an den westlichen Rand der Pasterze hält. Während ich diese Beobachtungen machte, verwandelte sich der feine eisige Negen, welcher begonnen hatte, als wir noch über die oberste Erhebung aufwärts stiegen, in ein gelindes Schneien. Als es dazu auch zu donnern anfing, meinte Rüderer, zuletzt könne es nns noch wie dem Führer gehen, der vor kurzem ans einer Glocknerfahrt vom Blitze getroffen wurde. D» dieser Führer nur betäubt worden war ohne weiteren Schaden zu nehmen, so erwiderte ihm der ent- schlossenere Plattl sogleich, wenn ihm nicht mehr als dem geschehe, so läge ihm nicht viel an einem solchen Streifschuß, und fügte bei, er sei übrigens der Ansicht, daß, wenn Jemanden schon der Blitz treffen soll, er ihn überall, nicht nur auf dem Iohannisberg treffe. Wir plauderten so und tafelten noch eiue Zeitlang auf dem Iohannisberg, wobei uns das Schneeplateau der Spitze als Sitz und als Tisch für unsere Vorräthe diente. Nur der Umstand, daß kein Wind ging, ließ es zu, daß wir trotz einer Temperatur von nur - j - 0 K" und trotz des Schneiens eine volle halbe Stunde auf der Spitze aushalten konnten. Und felbst nach einer halben Stunde trieb uns hauptfächlich blos die Sorge vor stärkerem Regen fort.
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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Titel
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Autor
Anton von Ruthner
Verlag
Carl Gerold's Sohn
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.8 x 19.2 cm
Seiten
440
Schlagwörter
Alpen, Gebirge, Natur
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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