Seite - 221 - in Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen

Ersteigung des Inkogels dei Gastein. iMochtcn immerhin die Kalender auch nn Jahre 1843 wie i" anderen Jahren den Anfang des Sommers im Monate Juni angeben, die Natur spottete mehr als jemals dieser ihr ertheilten Vorschrift, und eö verfloß nicht nur der „Sommermonat", sondern auch der Juli, ohne daß wir uns in Wirklichkeit eines Sommers zu erfreuen gehabt hätten. Mittlerweile betrachtete die große Zahl derjenigen, die, sei es in einem Landaufenthalte, sei es in bedeutenderen oder kleinen Neise- auMlgen sich Erholung und neue Kraft für die übrige Zeit des Jahres suchen, mißmnlhig uud gewiß oft daran verzweifelnd, daß sich die Witterungs-Verhälwissc in diesem Jahre noch zum Guten gestalten werden, den Zug der Wolken und die so systematisch fallenden Ncgen- ströme. Vorzüglich unangenehm mußte jedoch dieser Anblick dem Freunde der Hochalpcnwelt und insbesondere dem Liebhaber großer Gebirgs- Expeditionen sein. Tritt später im August oder September schönes Wetter ein, so kaun, wer nur einen Landaufenthalt oder Neisen im Flachlande unk dem Mittelgebirge beabsichtiget, sie noch immer vollführen. Die frü- heren Monate sind ihm wohl verdorben; der spatere Genuß aber wird nichts destoweniger vollständig sein, ja vielleicht macht ihn das frischere Orün der Malten nach einem nassen Sommer sogar noch größer als in andern Jahren, In« Hochgebirge dagegen ist durch eine schlechte Witterung im Juli viel, sehr viel verloren. Allerdings ist die Zeit von Mitte August bis Mitte September die beste zur Ersteigung hoher Berge, weil. dann