Seite - 263 - in Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen

Ersteigung des Hochalpcnspitzes. 263 dagegen der damalige Pfarrer von Mallem, Herr Krall, betheiligte, die Spitze erreicht worden. Ich sah mich daher anf die Führer dieser Expeditionen angewiesen, sie wohnten aber alle ohne Ausnahme im Maltathale. Unter ihnen rühmte nian mir besonders einen Herrn Lenzbauer und den einstigen Knecht deö Pfarrers Krall, Namens Simon, als ent- schlossene Männer, Es wurde zuletzt auSgeniacht, daß ich am folgenden Tage Vormittags in so früher Stunde in das Maltathal fahren sollte, daß ich Zeit genug hätte, die zerstreut im Thale wohnenden Führer aufzusuchen und hierauf noch die zum Nachtlager tauglichste Alpe uuter der Hochalpenspitze zu erreichen. Zu meinem großen Vergnügen traf ich an diesem Tage in Gmünd mit einem der eifrigsten jüngeren Bergsteiger Herrn Paul G. aus Wien zusammen, und so sehr ich bedauerte, daß er dringend verhindert war, mich bei der Ersteignng zu begleiten, eben so freute es mich, von ihn« zu hören, daß er sie in den nächsten Tagen unternehmen wolle. Am I I . August fuhren dann mein Ncisegefährte, ich und Herr Lax als Nosselenker in das Maltathal. Auf den Hochalpcnspitz hatte ich allein von uns dreien es abgesehen. Freund K. war zu einer Wanderung über ausgedehnte Gletscher nicht hinlänglich ausgerüstet und sein letztes Ziel bei dieser Fahrt war daher nur der blaue Tumpf. Herr 3ar dagegen hatte sich blos aus Gefälligkeit entschlossen, mich bis zum Maltagraben zn begleiten, weil mir dadurch die Anwerbung von Führern entschieden erleichtert wurde. Kurz vor Maltein hielten wir bei Lenzbauers Kohlstättc. Bald jedoch brachte Lar die traurige Kunde, Lenzbauer sei nicht zu Hause, sondern auf seinen Holzschlägen tief innen im Gößgraben. Nun war Knecht Simon der Mann des Tages. Wir beschlossen daher von Maltein sogleich nach seiner ziemlich entlegenen Wohnung auf dein Maltaberg zu schicken, die Rückkunft des Boten aber im Gast- hause abzuwarten, um darnach unsere weiteren Entschlüsse einzurichten. Ich war deßhalb auf einen längeren Aufenthalt in Maltein ge- faßt. Als ich aber von der Kirche, an deren Portale ich eine Baro- metermessung machte, welche mir die Höhe mit 2538 W. F. ergab,