Seite - 312 - in Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen

Z12 Die erste Ersteigung de« GroßvenediZerz ein kerniges und biederes Gebirgsvoll genauer kennen und damit auch schätzen gelernt haben. Ueber die erste Ersteigung des Großvenedigers am Z. September 1841 ist nebst der voranstehenden Skizze in der Wiener Zeitung eine vortreffliche Schilderung des Herrn Dr. I, R. von Lass er in der Wiener Theaterzeitung und ein selbsiständiges Buch erschienen, das die Herrn I. von Kürsinger und I>. Franz Spi tä ler zu Ver- fassern hat uud den Titel führt: „Der Großvenediger in der norischen Central-Alpenkette, seine erste Ersteigung am 3. September 1841 nnd sein Gletscher in seiner gegenwärtigen und ehemaligen Ausdehnung." Diesem Werke entnehme ich, daß der Venediger im Jahre 1842 neuerlich aus dem Pinzgau erstiegen worden ist. Von späteren Erstei- gungen von der Nordseite ist mir auf meinen wiederholten Reisen in Pinzgau nichts bekannt geworden, obgleich noch im Jahre 1842 auf Veranlassung des Herrn Ignaz von Kürsingcr eine Hütte im Keeskar, etwa 3 Stunden von der Spitze des Großvenedigers entfernt, erbaut und dadurch die Ersteigung wesentlich erleichtert worden war. Vermuthlich ist der Weg auf den Venebiger von dieser Seite nur darum von den Bergsteigern so vernachlässigt, weil mau inzwischen auf der Südseite' einen viel bequemeren und vollkommen gefahrlosen aufgefunden hatte. Nach demjenigen, was mir von competenter Seite mitgetheilt wird, ist die Ersteigung unseres Berges auf seiner südlichen Seite von Pregraten aus sogar so wenig beschwerlich, daß man außer etwa auf den Similaun im Oetzthale auf keinen andern Berg von der Höhe von mehr als 11.000 Fuß so leicht gelangt, als auf den Großvenediger. Auch auf dieser Seite ist, und zwar auf Veranlassung des Pro- fessors Simony in Wien, durch die Munificenz des Herrn Erzherzogs Johann von Oesterreich eine Iohannishütte in der Nähe des Isel--