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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
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Eiü Stnifzug dies« uub jeuseits der Taueru. die Zwergkiefer haben imgsum darauf Wurzel gefaßt, und üppig wuchert überall das Rhododendron mit den reichsten Blüthenbüscheln, Es geht eine Zeit lang in der hohlen Gasse fort; dann erwei- tert sich das Thal nnd seine Flache nehmen Wicsengriinde ein, Als der erste Berg, der durch sein weißes Gewand die Nähe der Gletscher- Welt ahnen läßt, tritt im östlichen Zuge der Weigelkarspitz auf; bald schimmert auch über eine Einsattlung der westlichen Abhänge ein Gletscherfeld vom Weißkarlspitz herab; im Süden erhebt sich der breite Schlachtertaucm über dem Thalschlusse. Wir sind bereits zwei Stunden lang in der Thalfläche fortge- zogen, sind an etlichen Hütten vorbeigekommen und haben deren andere auf grüner Matte in einiger Höhe erblickt. Von Bergen fiel uns nur zur Linken der nahe Hinthalspitz auf und in südlicher Ferne, doch nur auf kurze Zeit sichtbar, der stolze Dreiherrnspitz (11,075 W. F.). Allein nach den Prachtbildern, die wir noch vor Kurzem geschaut, und nach der Lage des Achenthales mitten zwischen Gletschern finden wir die Landschaft zu, eintönig, — da gewahren wir das Taueruhaus vor uns und mit ihm die erste großartige Scene im Ächenthale. Die dunkle Hütte mit den Nebengebäuden liegt etwas tiefer als der Weg, hart am linken lifer der Ache auf grüner Wiese. Eine roh gezimmerte Holzbrücke führt Oer. den-hier^lebhaft bewegten Ge- birgsbach zu ihr, unmittelbar rückwärts aber fallen die letzten Abhänge der westlichen Berge steil auf die Hausmatte. Ein Einschnitt auf ihrer Höhe bezeichnet die Mündung des Ranbachthales, und ans ihr stürzt in vielfachen Krümmungen der wasserreiche Raubach gerade hinter dem Tauernhause zur Ache, während im fernen Hintergrunde ein Gletscher aus der Reichmspitzgruppe durch die Thalschlucht herausglänzt. Wir waren zwar mit dem Allernöthigsten an Brot und Wein für den Tauernmarsch versehen. Weil jedoch unser Vorrath sich eben nur auf das Allernöthigste beschrankte, so beschlossen wir uns im Tauernhause mit Milch und Butter zu erfrischen, zumal da unser Führer uns auf dem Herwege so viel von einer weiblichen Schönheit erzählt hatte, welche das unscheinbare Haus bewohnen sollte, daß wir, abgesehen von unserer eigenen Neugierde, glaubten, nicht vorbeigehen
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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Titel
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Autor
Anton von Ruthner
Verlag
Carl Gerold's Sohn
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.8 x 19.2 cm
Seiten
440
Schlagwörter
Alpen, Gebirge, Natur
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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