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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
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E>u Streifzilg dies- und jenseits der Tauern. Punkt 1 Uhr verließen wir in der That St. Wolfgang. Wir stiegen zuerst die Höhe vom Wirthshanse bis zum obersten Bauernhofe hinan und erreichten zunächst ihm den Thalboden des Knuttenthalcs. Bald sahen wir, daß unser Alter unserem gewöhnlichen Schritte nicht folgen könne, wir gingen daher langsamer; allein als dies noch nichts nützte und cr wieder zurückblieb, thaten wir uns keinen weiteren Zwang an, und bedeuteten ihm, wir wollten ihn bei der nächsten Alpe er- warten. Der Thalboden und die Berge im Knuttenthale sind gleich kahl und uninteressant. Am höchsten steigt im Westen der Gebirgözug empör, welcher auf der andereil Seite in das Ahrmthal abfällt. Das Rain- Knuttenthal und der mittlere Theil des Nhrenthals „im Ähren", laufen nämlich vollkommen parallel; wir waren in der Luftlinie von St. Peter und Steinhaus kaum ein Paar Stunden entfernt, nnd durch einen sieben- bis achtstündigen Marsch auf einen Punkt gelangt, den wir über das Gebirge in drei bis vier Stnnden erreicht hatten. Doch bereuten wir den Umweg nicht, weil wir dafür durch die herrlichen Gletscherausichteu im Ahrenthale bis Taufers, und durch das Pracht- bild von Taufers und jenes des Niesenferners überreich beluhut waren. In anderthalb Stunden kamen wir bei den, unterhalb des Klammljochs gelegenen Knuttenalpen an. Dies waren die ersten stei- nernen Alpen von der in Tirol in baumlosen-Gegenden gebräuchlichen, Bauart, die ich sah, und sie machten auf mich den unvortheilhaftesten Eindruck. Ans rohen Steinen erbaut nnd mit keinem Fenster, sondern mit schießschartenähnlichen und nebenbei unsymmetrisch angebrachten Lücken zunächst dem Dache versehen, gleichen sie mit ihrem flachen Dache aus Schieferplatten nnd ihrem niedrigen Eingänge mehr einem verfallenen Stalle, als einer menschlichen Wohnung. Außerdem sind gewöhnlich ihrer mehrere hart an einander gebaut, und dadurch wird der Anblick noch unschöner. War schon unser ästhetischer Sinn durch die Nlpengruppe belei- digt, so waren wir auf sie bald noch schlimmer zu sprechen, nachdem Wir an allen Thüren geklopft hatten und sich Niemand sehen ließ, der uns gegen gute Bezahlung auch nur einen Tropfen Milch gegeben
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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Titel
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Autor
Anton von Ruthner
Verlag
Carl Gerold's Sohn
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.8 x 19.2 cm
Seiten
440
Schlagwörter
Alpen, Gebirge, Natur
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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