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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Seite - 375 -
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Ein Stteifzng dics- mid jeliscitö der Toner». 375 entweder mich begleiten oder Heiligenblut zum Zwecke einer Glöckner- ersteigung besuchen. War mir auf der ganzen kleinen Neise schönes Wetter höchst erwünscht gewesen, so bedürfte ich desselben in diesen letzten zwei Tagen am meisten, denn sie sollten die Lösimg meiner Aufgabe für daö Jahr 1853, das Glocknergebiet kennen zn lernen, wesentlich fördern. Heute war vorerst wieder herrliches Wetter. Wir zogen dennoch, nachdem die Aufgabe des Tages leichter war, erst um ? Uhr cuis. Des Bartlmätages halber, der seine Eigenschaft als Bauernfciertag überall im Gebirge behauptet, hatten sich die Thalbewohner schon zahlreich im Gasthausc und an der nahen Kirche eiugefunden, nnd wir mußten uns durch ihre Neihen Bahn brechen, um auf die Straße nach Windischmatrey zu gelangen. Auf diesem ziemlich gut erhaltenen Fahrwege waren uns An- fangs nur kleine Freuden beschieden, eine hübsche Baumgruftpe, eine malerisch unter Vämueu erbaute Capclle u. s. w., bis die düstere Nurg Nabenstein auf der kahlen nördlichen Wand des Thales anspruchs- voller hervortrat. Name und Lage wären Passend, schade, daß die Ge- schichte von Herenprozeffen und Zwingherrn auf Nabenstein schweigt. Der gerade Gegensatz dazu ist das nahe Mitteldorf an der Straße. Auf den Naum weniger Quadratklafter zusammengedrängt, finden wir da die Müudung einer engen Felsenschlucht, aus welcher ein klarer Gebirgsbach zu einer lustig klappernden Mühle fließt, ein paar braune Holzhäuser mit vorspringendem Dache und mehreren über- einander laufenden Gallerien, und ein neues Kirchlein mit niedrigem Thurme. Da;n die. lichte Straße in der Mitte, rundherum Obst- bäume, und darüber aufragend das Hochgebirge, uud man hat vollends, wenn noch Himmelsblau und Sonnengold nicht fehlen, ein wahrhaft reizendes Bild freundlicher Gegenwart vor sich. Die Straße bleibt immer auf der nordlichen Seite des Thales uud steigt später nur wenig an der Berglehne hinan, um sich dami schnell in das Iselthal bei Matrey zu senken. Aber selbst der Thal- boden von Virgen endet gegen dieS Thal mit keiner Klamm; vielmehr erhebt er sich so allmälich aus ihm, und haben insbesonderö die süd-
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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Titel
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Autor
Anton von Ruthner
Verlag
Carl Gerold's Sohn
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.8 x 19.2 cm
Seiten
440
Schlagwörter
Alpen, Gebirge, Natur
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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