Seite - 379 - in Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen

Ei,i Sttcifz»H dics- und jeuscits dn Pauoramaö, welches sich gegen Norden von den Hörnern aus der Vcnedigergruppe bis zu den, gewiß über 9000 Fuß hohe», Spitzen im Bretierthale, dem Sauz- und dem durch seiue fast verticalen Platten» schichten oder Bretterwände auffallenden Brettcrkogcl ausbreitet. Verfolgt man dann deu Weg zum Thörl, so nimmt mit jedem Schritte die Pracht der Aussicht zu und Gletscher um Gletscher treten im Westen hervor. Wir waren schon aus der Waldregion, welche in dieser Gegend theilweise so hoch hinanreicht, daß wir auf der Erhebung rechts vom Thörl Lärchbäume noch in einer Höhe von uiehr als 7090 Fnß stehen sahen und auf die Bergwiesen gekommen, und stiegen auf ihnen steil aufwärts, bis wir an einem großen Kreuze den höchsten Uebergangspunkt erreichten. Wir hatten 3 Stunden von W. Matreh bis hieher benöthigt. Und jetzt lag eine Aussicht vor uns aufgerollt, welche, soviel wir auch von ihr schon gehört hatten, doch unsere Er- wartungen noch weit übertraf. Ich habe uiel großartigere und eigenthümlichere, aber noch keine reizendere Hockgebirgs-Rundschau kennen gelernt als die des Kalser- Matreyer Thörls. Ihre Schilderung erleichtert die Thatsache, daß sie aus zwei fast ganz regelmäßigen Vierecken, einem kleineren östliche« und einem größeren^westlichen besteht. Wir betrachten zuerst das östliche. In der Tiefe unterhalb der Matten, welche rxu unserem Stand- punkte noch weit hinabreichen, liegen in einem Thalausschnitte auf grünem Wiesgrunde vier bis fünf weiße Gebäude in einer Gruppe dicht neben einander. Ihre so nahe Verbindung, die Ringmauer, welche sie theilweise umschließt und das Stattliche ihres Baues läßt sie von der Höhe wie eine Burg mit ihren Vorwerken erscheinen. Es ist die Kirche von Kals mit ihren Nachbarhäusern, lleber ihnen ragt himmelan die im Kalserthale fußende prächtige Gletschergruppe des Schobers. Ueberraschen uns in ihr die phantastischen Formen der von den glänzenden Eisfeldern in ihrem Hintergründe grell abstechenden dunkeln Felsköpfe Ralf und Kletes, deshalb auch die Mohreuküpfe genannt, so zwingen uns die Hochspitzen, die große Gößnitz, der Gernot und vor Allem der breite Dom des hohen Schobers zur Ve- wunderuug. Diese so nahe als schöne Gletschergruppe nimmt den Süd-