Seite - 390 - in Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen

Ein Streifzug dies« und jenseits der Tauem. des und seiner Schafe. mW höchstens noch «ines Bergfinken oder Geyers als Gastes verlebt. Mein Führet hatte mir gesagt, daß der Weg längs dem östlichen Ufer kürzer, als jener am westlichen Rande sei, nur werbe ein Steg am Ausflusse des Baches aus dem See von manchem gescheut, weil er schmal und ohne Geländer über die tiefe Schlucht hinwegführt, in welche der Bach bei seinem Austritte aus dem Seebecken hinab» fällt, und auf meine Erwiderung, er solle meinethalben ganz unbesorgt sein, da ich dem Schwindel gar nicht unterworfen sei, waren wir wirklich dem östlichen Ufer gefolgt. Der Weg lief an den steil gegen den See abdachenden Abhängen des niederen Scheidcrückens zwischen dem Tauern- und Tllue'rnmvos» thale hin, und auf den vielen Stellen, wo Felstrnmmer und abgestürzte Baumstämme ihn verlegten, war ein eben so mühsames als langwei- liges Hinauf- und Hinabklettern an den Klippen unvermeidlich. Ich war daher froh, als ich die Schreckensbrüöe vor mir sah. Doch meine Freude war von kurzer Dauer. Nicht daß die Brückt sie mir verdorben hätte, ich fand sie minder schrecklich als ihr Ruf ist, und Überschritt sie ohne die geringste Aufregung. Allein jetzt folgte eine Wegstrecke, noch beschwerlicher und noch viel länger dauernd, als die eben übe» standene am Seeufer. Unmittelbar vom See weg beginnt üiämlich_Hent, ^ Fegen de« Boden an den obersten Alpenhütten steil abdachende enge Schlucht, in welcher der Abfluß des See's in zahlreichen kleinen Fällen hinab» stürmt. Der den Kalsern beliebte Weg zn den Alpen lauft immer Mi linken Bachufer in ihr abwärts. Von einem Pfade.ist keine Rede, und man muß, wie am See, wieder stets auf dem AbHange üuf« und üb» klettern, nur daß dies hier weit ermüdender, ja bisweilen 'gcfKHMch ist, weil sich beide Seiten der Schlucht »kl steiler, oft sogar mit senkrechtem Abfalle gegen den Abgrund, zur Tiefe des in chrer Mitte lMÄbbrau- senden Baches senken. Ich rieth jetzt meinem Kaiser, sich «f dem Heimwege sogleich llnt dem bessern Wege über das Tauermnoos bekannt zu machen, Wck dann ja keinen Fremden »ehr hier zu führen, da, was imr höchst