Seite - 400 - in Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen

400 Die Tcmernh<inser. Hochbässe, die Hilfeleistung bei wirklich eingetretener Gefahr, endlich als letzter Akt die Sorge dafür, daß Denjenigen, welche den Schiecken der Tauern erlegen sind, ein christliches Begräbniß werde, sind die Zwecke, welche bei Errichtung der Tauernhäuser im Auge gehalten wurden. Wir können die Bedeutung des Ausdruckes Tauernhäuser nun- mehr so feststellen: sie seien jene Häuser an den Pässen in der Kette der Hohen Tauern, deren Inhaber gegen eine bestimmte Subvention aus dem öffentlichen Vermögen gewisse Obliegenheiten haben, welche sich auf die Erleichterung der Reise über die Tauern, auf die Hilfe- leistung im Falle der Gefahr dabei, endlich auf die Beerdigung der auf den Tauernpässen zu Grunde gegangenen Wanderer beziehen. Betrachten' wir die Kette der Hohen Tauern, so fällt es vor Allem auf, daß sich auf ihrer ganzen Längenlinie von beiläufig 14 geographischen Meilen vom Kriinmlertauern bis zur Arlscharte keine einzige Einsattlung in ihrem Hauptkamme befindet, welche unter die Höhe von 7700 Wiener Fnß herabsmkt. Wir sinden von Westen nach Osten vorgehend folgende hänstger benutzte Tauernpässe: den Krimmlertauern, welcher sich zwischen Krimnil, dem west- lichsten Pfarrdorfe SalzburgZ^im Pinzgau, und dem obersten Theile des bei Vrunecken in das Pusterlhal mündenden Nhrenthals, „im Prettau" genannt, erhebt, nach Trinker 8749 Wiener Fuß hoch, — eine Höhe, die sich hier, wie bei den übrigen Pässen, auf den höchsten Uebergangspunkt bezieht; — den Velbertauern, zwischen Mittersill und Windischmatrcy, 7890 Wiener Fuß hoch nach Trinker, den niedrigsten llebergang in der west- lichen Hälfte der Hohen Tauern; den Kalsertauern, zwischen llttendorf in Pinzgau und Kals in Tirol, 8045 Wiener Fuß nach der geognostischen Karte für Tirol, nach Weidmann aber 8120 Wiener Fuß hoch; den Fuscher-Heiligenblutertlluern, über welchen man aus dem slllzburgischen Fuscherthale nach Heiligenblut in Kärnthen gelangt, mit dem eigenen Höhenpunkte, dem Fuscherthörl, nach Weidmann 7718