Seite - 3 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

Der Teufel von Nutn^Damc, 3 schloß mit den Worten: „Ist das nicht drollig?" Dic andere stimmte bei: „In, recht drollig," und der Teufel Um Notre-Dame blickte auf sie nieder, als wollte er sagen: „Ja, euer Höchstes ist der Cancan, euer Letztes nicht selten dic Moräne, und das ist drollig, recht drollig," Ich reiste in die Schweiz, sah die Riesen des Oberlands im Sonnenschein glänzen, hörte im Lauterbrumicr Thal den Kuhreigen und unter der Jungfrau den Donner der Lawinen, stieg über die Gemmi ins Wallis herunter, rnhte ein paar Tage am schönen Oeschinen-See cuis und erlebte in einer benachbarten Senkung, dem Gästeren-Thal, ein Beispiel uon der Bewegung der Gletscher. Das obere Ende dieses Thals wird Uum Tschingel-Gletscher ge- krönt, der weiter nnten Uon einer schroffen Klippe, dic in der Mitte seiner Längencistrcckung liegt, unterbrochen wird. Zu beiden Sei- ten geht der Gletscher ununterbrochen weiter, aber in der Mitte wird er durch jenen Felsen getheilt. Weiterhin uereinigt sich der ganze Gletscher wieder. Auf diesen unterm Theil kletterte ich, schritt dann gegen die Klippe vor und blieb dort stehen, um den Contrast der blitzenden Eisnadeln mit dem blauen Himmel zu be- wnndern. Da brach, ohne daß ein warnendes Geräusch vorher- ging, ein mächtiges Randstück vom Gletscher los und fiel mit donnerndem Krachen von dcr Klippe herab. Zum Glück nahmen die weiterstürzenden Eisslücke nicht die Richtung gegen mich, doch entfernte ich mich schleunigst nnd machte nicht eher Halt, als bis ich vom Gletscher hinunter war. Ehe ich ihn verließ, wurde mir eine zweite Belehrung über die Natur der Gletscher zu Theil. Die Moräne,* die das Eis begrenzte uud von fester Beschaffenheit zu * Wuniuen heißen die Schuttwalle, welche deu Gletscher au den Seiten und vorn umgeben.