Seite - 8 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

».' Wandcmnq, Skizzeubuch auf das Eis, trat so weit Nne möglich zurück, nahm einen Anlauf, sprang und erreichte knapp die andere Seite, wo ich schwerfällig auf die Knie fiel. Fast in demselben Augenblicke fiel auf der Stelle, von der ich abgesprungen war, ein Stein- regen nieder. Ueber den Gletscher gelangte ich ohne, weitere Mühe, aber das Riffel-Hotel, damals ein ganz kleines Gebäude, war mit Tou- risten gefüllt und tonnte mich nicht aufnehmen. Der Weg nach Zermntt war nur unbekannt, und man rieth mir deshalb, von den Sennhütten einen Führer mitzunehmen, da ich mich sonst im Walde verirren würde. Als ich aber bei den Sennhütten ankam, war Niemand zu fiuden, nud die Lichter uon Zermatt schimmerten so zutraulich durch die Bäume, als wollten sie sagen: Kümmere dich nicht nm einen Führer, komme nnr herunter, wir zeigen dir den Weg, So ging ich denn durch den Wald und immer gerade auf die Lichter zu. Im Augenblick hatte ich den Weg verloren und fand ihn niemals wieder, stolperte über Baumwurzeln, taumelte in Rhododendron-Gebüsche hinein und fiel über Felsen, Die Nacht war pcchfinster, nnd nach einiger Zeit verdunkelten sich die Lichter von Zermatt oder gingen ganz aus. Nach manchem Stolpern nnd Fallen kam ich durch den Wald hindurch- aber nun hatte ich einen tosenden Bergstrom vor mir, über den ich hinweg mußte, wenn ich nach Zermntt kommen wollte. Stundenlang fühlte ich mich mit den Händen weiter, bis ich endlich eine Brücke entdeckte nnd um Mitternacht, mit Staub und Beulen bedeckt, den Gasthof wieder betrat, den ich am Morgen verlassen hatte. Auch andere Leute als Touristen gerathen in Verlegenheit, Als ich einige Tage später auf meine alte Station am Höruli ging, begegnete ich einem wohlbeleibten Pfarrer, der über den Thcodule-Paß zu gehen versucht hatte. Seine Kraft oder sein