Seite - 14 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

14 Ein nach einem Bett, als einige Dorfbummler eintraten und zu singen begannen. Sie stimmten die Garibnldi-Hymne an. Der Tenor, ein zerlumpter Kerl, dessen sämmtliche .^leider nicht einen Schilling werth waren, machte mit wunderbarem Ausdruck und Gefühl den Vorsänger. Die Uebrigen fielen richtig ein und ließen nicht einen Mißton hören. Stundenlang hörte ich mit Bewunderung zu und lag schon lauge im Bett, als ich ihren Gesang, in den sich von Zeit zu Zeit die Triller der Wirthstochtcr mischten, noch immer hörte. Am nächsten Morgen war ich auf dem Wege nach Frankreich Im Gnfthoft zu und sah die kleinen Seen, welche div Quelle des Po siud. Das Wetter war stürmisch, und da ich das Patois einiger Leute, die mir in der That den rechten Weg gezeigt hatten, falsch verstand, so verirrte ich mich uud befand mich Plötzlich zwischen den Klippen des Monte Viso. Eine Lücke, die ich gelegentlich in dem Rücken wahrnahm, welcher diesen Berg mit den Gebirgen im Osten ver- bindet, zog mich an, und nach einem Kampf mit einem Schnee- Hang von ungewöhnlicher Stärke erreichte ich den Gipfel. Die Aussicht war prachtvoll, wie ich noch keine gesehen hatte. Gegen Norden war die Luft völlig nebclfrci, da ein heftiger Wind alle