Seite - 21 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

Grenobles Gesellschaft für Ernährung, 21 in zu später Jahreszeit stattgefunden habe. Er sprach sich dahin aus, daß das für die Ersteigung hoher Berge passende Wetter blos in dcn letzten Juli- und den ersten Augusttagen zu erwarten sei, und erbot sich, uns in der erwähnten Zeit des nächsten Jahres auf den Munt PelUoux zu führen, Der Vorschlag war ein locken- der, und Rcynauds herzliches lind bescheidenes Wesen machte ihn zu einem unwiderstehlichen, obgleich wir wenig Aussicht auf Erfolg zu haben schienen, da ein Mann wie Mathcws mit seiner Gesell- schaft gescheitert war. In den ersten Iulitagen von 1861 ließ ich an Neynaud von Havre wollene Decken, Seile und andere für Bergfahrten noth- wendige Artikel abgehen und reiste bald nach. In Nimes wurde die Hitze so fürchterlich, dnß ich mich nicht umsehen muchtc und gleich mit dem Nachtzuge nach Grenuble weiterfuhr, Grmoblc ist eine Stadt, über die man einen ganzen Band schreiben könnte. Sie hat vielleicht die schönste Lage in ganz Frank- reich und bietet von ihren hochgelegenen Forts prachtvolle Aus- sichten dar. Die erwähnenswertheste Eigenthümlichkeit der Stadt ist ihr Verein für Volksküchen, durch dcn Grenoblc einen wohl- verdienten Nuf erworben hat. Dieser Verein, den einige wohlgesinnte Wirger vor etwa zwanzig Jahren gründeten, hat die Tendenz, den arbeitenden und dürftigen Klassen eine kräftigere, schmackhaftere und wohlfeilere Kost zu geben, als sie in den öffentlichen Garküchen oder vom eigenen Herd für sie zu erlangen ist. Der Arbeiter erhält für wenig Geld ein Quart Suppe, Fleisch oder Fisch, Gemüse, Nachtisch und Brot nebst einem Viertel reinen Weinst Durch die 5 Für sechs Pen« und einen halben Penny, wie Whymper sagt, lllso etwas über fünf Neugroschen, Bekanntlich haben wir in Deutschland viele Ver- eine derselben Tendenz. Die beiden städtischen Speifeanstalten Leipzigs »eben deni Arbeiter für zwülf Pfennige eine reichliche Portiun Fleisch und Gemüse.