Seite - 22 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

22 Greiwblc, Einzahlung einer geringen Summe wird man Mitglied, ich glaube für zwei Franken, aber die Speiscmarken muß man besonders lösen und vorausbezahlen, denn Credit wird nicht gegeben. Die unteren Klassen haben nicht gezaudert, den Vortheil zu benutzen, der ihnen durch die Anstalt geboten wird, und befinden sich seitdem weit besser. Der Verwaltung des Vereins macht es alle Ehre, daß nicht blos alle Ausgaben gedeckt werden, sondern anch noch ein kleiner Nutzen übrig bleibt. Wenn Grenuble ans diesen Verein stolz sein darf, so hat es sich vieler anderen Dinge zu schämen. Die Straßen sind noch schlecht gepflastert und krumm, Ihren üblen Geruch und die Ab- scheulichkciten, die man in den Häusern sieht, nmß man kennen, um so etwas für möglich zu halten. In den Straßen dieser romantischen, aber übelriechenden Stadt verirre ich mich, und da mir zum Mittagessen und zum Velegen eines Platzes im Postwagen blos eine halbe Stunde blieb, so war ich nicht gerade erbaut, zu hören, daß ein Engländer mich zu spre- chen wünsche. Es zeigte sich, daß es mein Freund Maedonald war, der mir vertraute, daß er innerhalb der nächsten zehn Tage einen Berg Namens Pclvour zu ersteigen denke. Ich machte ihn nun mit meinen Absichten bekannt, und wir verabredeten, uns am 3. August in La Vessäe zu treffen. Einige Minuten später saß ich im Postwagen und wurde von diesem erbärmlichen Fuhrwerk in acht Stunden an einen 3)rt geführt, der blos sieben deutsche Mei- len entfernt war. An einem lieblichen Morgen nahm ich um fünf Uhr meinen Tornister auf und wanderte nach Vrianyon. Durchsichtige Nebel hingen wie Schleier an den Bergen, verschwanden aber, wenn die Sonne sie berührte, indem sie ruckweise fielen und die wunderbar gebogenen und in einander gefügten Schichten der Kalkstcinklippen