Seite - 31 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

Eine Biwllcht unter Felsblöcken, 31 Das wurde uns nicht schwierig, da Alles rings umher Uon Fels- blücken Uoll lag. Hinter einem derselben, der gewiß 50 Fuß lang und 20 Fuß hoch war, wählten wir unser Lager, und nachdem wir die Erde vom Steingeröll gesäubert hatten, sammelten wir Holz für das Feuer. Diese Viwacht ist für mich eine angenehme Erinnerung. Das Weinfäßchen, das aus allen Gefahren glücklich gerettet war, wurdc angezapft und spendete durch seinen abscheulichen Inhalt den Fran- zosen einigen Trust. Raynaud begann französische Lieder zu singen und die übrigen trugen durch das Erzählen uun Geschichten und Scherzen zur Unterhaltung bei. Das Wetter war ausgezeichnet und unsere Aussichten für den morgenden Tag konnten nicht besser sein. Die Heiterkeit meiner Gefährten erreichte ihren Höhepunkt, als ich ein Päckchen Nothfeuer in die Flammen warf. Einen Moment zischte und brodelte dasselbe und brach dann in einer mächtigen Gluth aus. Die Wirkung der momentanen Beleuchtung war prächtig; alle Berge ringsum erhellten sich einige Secunden und sanken bann in ihre feierliche Düsterkeit zurück. Ein Mitglied unserer Gesellschaft nach dein anderen schlich zu seinem Lager, und schließlich hüllte ich mich auch in meine Decke, Ich hatte sie kaum nöthig, denn obgleich wir uns iu einer Höhe von mindestens 8000 Fuß befanden, blieb das Quecksilber immer über 40 Grad Fahrcrcheit. Um drei Uhr standen wir auf, kamen aber erst eine halbe Stunde später fort. Ich hatte Giraud blos bis zu diesen, Punkte angenommen, doch ließ ich ihn weiter mitgehen, da er den Wunsch danach aussprach. Wir erstiegen die Hänge und waren bald über die Baumgrenze hinaus, worauf wir ein Paar Stunden über steile Felsen und Geröllschichten wegzuklcttern hatten. Kurz nach sechs Uhr befanden wir uns bei dem schmalen Gletscher Clos de l'Homme,