Seite - 32 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

82 Uebn'schi'ciwng dos Cws dl' !',< der von dem stachen Gipfel ausströmt und fast bis zum Sapeniöre reicht. So viel ats möglich hielten wir uns rechts, um den Glet- scher zu vermeiden, mußten aber immer umkehren. Der alte Semiond hatte gegen das Eis eine große Abneigung und suchte nach einem anderen Wege, Nehnaud und ich entschlossen uns aber zum Uebcr- schreiten des Gletschers und Giraud schloß sich uns au. Der Gletscher war su schmal, daß man mit einem Stein über ihn weg- werfen konnte, und ließ sich an der Seite leicht besteigen. In der Mitte aber erhob er sich zu einem steilen Dom, in den Stufen gehauen werden mußten. Girand trat vor, um sein Probestück zu machen, nnd gab das Beil nicht wieder her, als er es einmal be- kommen hatte. Er verrichtete alle Arbeit nicht blos hier, sondern auch später, als wir über die mit hartem Schnee gefüllten Ver- tiefungen gehen mußten, wie sie höher auf den Vergeu häufig an- zutreffen sind. Der alte Semiond kam lins natürlich nach, als wir über das Eis gingen. Im Zickzack stiegen wir an mehreren Schnee- Hängen hinauf und begannen kurz darauf, die endlose »leihe uun Vorsprüngm zu erklettern, in dmen die große Eigenthümlichkeit des Peluoux besteht. An vielen Stellen waren sie sehr steil, boten indessen fast immer einen guten Haltepunkt dar, so daß von einem schwierigen Steigen eigentlich nicht die Nede sein tonnte. Ver- tiefungen kamen viele vor nnd waren zuweilen von bedeutender Länge nnd Tiefe. Hier war das Gestein häufig lose und würde einem einzelneu Menschen viel Schwierigkeiten gemacht haben. Die Vorangehenden mußten viele Vorwürfe hören, daß sie Steine ans ihrer Lage und ins Rollen brachten. Ohne diese kleinen verdrieß- lichen Vorfälle würde überhaupt das Steigen sehr langweilig ge- wesen sein, und sie hatten wenigstens das Gute, die Eintönigkeit zu unterbrechen.