Seite - 36 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

36 Dnt!» Nncht, sagte nicin Freund. Wir boten ih,n alsu den fünften Theil seines früheren Lohnes nnd hatten nach wenigen Secunden mit ihm ab- geschlossen. Diesmal war seine Stellung eine untergeordnete, denn wir waren die Führer und er folgte blos. Unser zweiter Diener war ein siebemiudzwanzigjähriger Bauer, der unseren Wünschen nicht iu allen Punkten entsprach. Er trank Neyuauds Weiu, rauchte unsere Cigarren und schaffte die Lcbmsmittcl bei Seite, wenn wir fast verhungerten. Daß wir seine Streiche entdeckten, brachte ihn nicht aus der Fassung, und noch zuletzt suchte er in 2a Ville einige seiner Bedürfnisse auf unsere Wirthsrechnung zu bringen nnd war sehr ärgerlich, als wir die Ansätze strichen. In der nächsten Nacht schlugen wir unser Lager hoch über der Baumgrenze auf und machten uns die gcfunde Körperbewegung, das Brennholz zum Feuer hinaufzutragen. Unser Fenerplatz war nicht su bequem als der vorige, und wir kuunten nicht eher Platz nehmen, als bis wir einen großen Felsbluck entfernt hatten, der uns im Wege war. Er benahm sich sehr hartnäckig, doch setzte er sich endlich in Bewegung, zuerst sanft und langsam, dann schneller nnd schneller, bis er große Sprünge in die Luft machte lind bei jeder Berührung des Bodens Feuer aus den Steinen schlug, das ihn uns noch sichtbar machte, als er das düstere Thal zn unseren Füßen erreichte. Er war uns bereits lauge aus dem Gesicht, als wir ihn noch abwärts springen uud zuletzt mit einem dumpfen Krach auf dem unterm Gletscher zur Nuhe kommen hörten. Als wir uns von dem merkwürdigen Anblick zurück- wandten, fragte Nehnaud lins, ol> wir jemals einen Bergstrom in Feuer gesehen hätten, und erzählte uns dcmu, daß die Dnrance, wenn sie im Frühling von geschmolzenem Schnee geschwollen sei, zuweilen so viele Felsblücke mit herunterbringe, daß man an der Stelle, wo sie durch die cuge Schlucht von La Vessue ströme, gar