Seite - 37 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

Stürzende Felsen, 87 teiu Wasser, sondern bloß Steine sehe, die einer über den anderen rollten, sich gegenseitig zu Staub Zerrieben und so viel Funke« schlügen, daß der Strom im Feuer zu stehen scheine. Wir hatten wieder einen frühlichen Abend, der ohne jede Störung verlief. Das Wetter war unvergleichlich, und mit Be- hagen genossen wir, an den Felsen gelehnt, der Nuhe und be- trachteten den Himmel, der mit Zchutausenden flimmernder Sterne geschmückt war. Als wir beim schwarzen Kaffee angelangt waren, erzählte Macdonald sein Abenteuer, Einige Zeit war er Tag und Nacht gereist, um zu uns zu gelangen, hatte aber unser erstes Nachtlager verfehlt und unter einem anderen Felsen, nur we- nige hundert Schritte von uns ent- fernt und höher am Berge aufwärts, geschlafen. Am nächsten Morgen sah er uns in großer Höhe über seinem Standpunkte einen Grat entlang gehen. Da er nicht zu uns kummen tonnte, so legte er sich nieder und beobachtete uns mit schwerem Herzen, bis wir um die Ecke eines Vorsprungs bogen und verschwanden. Die feierliche Sülle der Nacht wurde durch nichts als das schwere Athmen unserer bereits schlafenden Gefährten unterbrochen. Durch nichts? Horch, was ist das für ein dumpfer pultemdcr Ton über uns? Ist das nichts? Da ist er wieder, deutlicher, und kommt näher und näher. Es ist ein Felsblock, der sich oben losgemacht hat. Welch ein furchtbares Krachen! Wir springen auf, denn jetzt kommt er mit schrecklicher Wuth herunter, mit einer Gewalt, der nichts zu widerstehen im Staude ist. Er tanzt,