Seite - 70 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

70 Geschichte des Wuni-Cnns-Tunnels. Borelli und Copellu luurden nüt diescn Operationen, welche die peinlichste Genauigkeit erforderten, betraut. Grandis übernahm die Controle der Arbeiten, Nachdem diese Herren sich über die beiden Mündungen ge- einigt hatten, fingen sie von Fourneaux an, in der ungefähren Richtung nach Bardonnechc eine Linie auszustecken. Diese kam im Thale von Rochemolles an einen: Punkte heraus, der zu weit von dem beabsichtigten Punkte entfernt lag, doch wurde mit ihrer Hülfe eine zweite Linie gezogen, welche dem beabsichtigten Ein- gänge hinreichend nahe war. Später wurden diese Linien noch weiter corrigirt. Diese Operationen nahmen die Monate August und September 185? in Anspruch. Die Beobachtungen machte man mit einem Theodolit, der mit der größten Sorgfalt gebaut worden war und auf welchem man bis zu zehn Secunden am Vernier ablesen konnte. Nachdem die Linie durch verschiedene Ingenieure nachgemessen worden war, zeigte sich, daß man sie ganz gerade geführt habe. Angenommen, daß man den größestcn, vom Instrumente herrührenden Fehler ge- macht hätte, konnte die Abweichung von der geraden Linie nicht mehr als einen Fuß betragen. Borelli und Copello machten alle Beobachtungen zur Bestimmung der Richtung und zur Rectifici- rung der wirklichen Lage deB Tunnels selbst, weil sie diese subtilen Arbeiten, von denen der Erfolg des ganzen Unternehmens abhing, Anderen nicht überlassen wollten. Alle Zeichen auf der südlichen Seite und die wichtigsten auf der nördlichen warm in den ersten Octobertagen von 1857 aufgerichtet. Heftige Schneefalle und Stürme verzögerten die Arbeiten, doch waren sie trotzdem am Ende des Monats beendet. Im Jahre 1858 wurden die trigonometrischen Vermessungen und Nivellirungen in Angriff genommen und bis zum Ende des