Seite - 71 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

Geschichte d°« Muni-Ccuis-Tmmcls, 71 Jahres ausgeführt. Die ersteren hattm zur Basis cinc dcr Seiten der vom Genemlstabe vermessenen Dreiecke, an welche man zwei Reihen von Dreiecken anschloß, eine nach der sudlichen und eine nach der nördlichen Seite. Dic beiden Systeme werden von acht« undzwanzig Dreiecken gebildet lind dic Zahl dcr vermessenen Winkel ist sechsundachtzig. Die meisten Winkel hat man mindestens zwanzigmal nachgemessen, die der Hauptdreiecke fünfzigmal und die der kleinen Dreiecke mindestens zehnmal; an dem zu dieser Messung benutzten Theodolit tonnte man bis zu fünf Secunden ablesen. Man macht sich kaum eine Idee der Schwierigkeiten, mit denen die Ingenieure bei den Arbeiten zn kämpfen hatten. Sie befanden sich in Höhen, wo Witterungswechsel mit der grüßten Geschwindigkeit eintreten. Heftige Stürme wnrfen ihre Instrumente um, und Nebel oder Wolken verhüllten manchen Punkt gerade in dem Augenblicke, wenn sie ihn beobachten wollten. Eine einzige Thatsache wird einen Begriff von der Natur ihrer Arbeiten geben. Vom Gipfel La Pelouse aus, 10170 Fuß über dem Meere, muß- ten sieben Winkel gemessen werden, Sieben Tage nach einander mußten die Ingenieure, die in den Sennhütten von La Rionda wohnten, den Berg ersteigen und konnten selten Zwei Winkel an einem Tage messen. Die Wichtigkeit der Arbeiten ist leicht zu begreifen und ich habe sie deshalb etwas ausführlich beschrieben, da sie die Grund- lage des Unternehmens bilden. Bemerkenswerth ist die persönliche Thätigkeit dcr Ingenieure. Grcmdis leitete das Abstecken der Linie, die Vermessungen und Niucllirungen. Allen diesen Arbeiten wohnte er bei, wählte auch die Punkte, an denen Signale auf- gestellt werden sollten, und ließ Alles unter seinen Augen aus- führen,