Seite - 76 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

76 Grüßenvechältuisse des Tunnels. Mau hat sie also in bestimmten Zwischcnräumm mit Eisenstangen befestigt, deren untere Enden durch das Mancrwerk gehen und an dessen Außenseite nn Platten verbolzt werden. Die Mittelröhrcn werden auf Walzen (v) oben auf den Pfeilern getragen und zwischen jedem der festen Punkte befindet sich eine Nöhre mit einer weiteren, mit einem Flansch versehenen Mündung, in welcher das Eudc (H) der gewöhnlichen Rühre steckt. Eine runde Nöhre von Leder s<ü) wird mittelst einer Metallscheibe an dem Flansch befestigt und macht, da sie durch die ccnnprimirte Luft am Eudc der gewöhn- lichen Röhre angedrückt wird, die Verbindung hinreichend luftdicht, obgleich sie die Vor- und Rückwärtsbewcgung der Nöhre nicht hindert. Im Tunnel selbst, wo die Tcmveratur keinen solchen Schwankungen unterworfen ist, hat man diese Vorkehrungen nicht nöthig, und hier führt man die Röhren einfach auf Trägern an den Wänden bis zum Ende der fertigen Strecke hin. Sie führen stark comprimirte Luft dahin, wo die Bohrmaschinen arbeiten, und trotz der Entweichmigcn, die an den Verbindungsstellen stattfinden, erfährt der Druck der Luft blos eine geringe Verminderung. Betritt man den Tunnel, so wird man von feiner Größe überrascht. Mit einer großartigen Nichtbeachtung der Kosten oder in Hinblick auf dic Zukunft haben die Italiener nicht blus zwei Gleise^ gelegt, sondern auch ans jeder Seite einen Fußweg gebaut. Die Höhe beträgt von den Schienen bis zum Scheitel des Ge- wölbes genau 20 Fuß und dic Breite 26 Fuß 6 Zoll. Man bemerkt ferner, daß fast der ganze Tunnel mit Ausnahme einer kleinen Strecke, wo man den Felsen keine Stütze gegeben hat, aus- gemauert ist. Die dazu benutzten Steine hat man nicht aus dem '" Die Linien, welche die Tmmelbahn mit den bereits existirenden Bah- nen verbinden werden, sullen blos ein Gleis erhalten.