Seite - 83 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

ArbeitsMcim. 83 Vam 29. August an arbeitete man Tag und Nacht, doch mußten die Bohrlöcher wegen der Unerfahrenhcit einiger Beamten nuf 2 Fuß Tiefe herabgesetzt werden, Nuch und nach wnrdc diese frische Abtheilung uon Arbeitern ebenso geschickt wie die erste," Für alle Arten von Felsen, die homogenen ausgenommen, war seit 1861 eine Bohrstange im Gebrauch, deren Spitze die Form eines lateinischen L hat. Für homogene Felsen paßt die ge- wöhnliche Meißelform am besten. Fast alle Einzelheiten des Ma- schinenwesens, die Grüße des Ganges, der Umfang und die Zahl der Bohrlöcher und die Methode des Sprengens sind verändert worden und nur die allgemeinen Grundsätze dieselben geblieben. Das zuletzt befolgte System war das folgende. Etwa im Mittel- punkte des Ganges, aber dem Boden etwas näher als der Decke, machte man ein Bohrloch von vierunddreiviertel Zoll im Durch- messer und eine englische Elle tief. In die übrige Fläche trieb man noch fünfzig bis sechzig Bohrlöcher, die keinen so großen Durchmesser, aber etwa die gleiche Tiefe hatten. Mittelst eines Strahls zusammengepreßter Luft trocknete nnd reinigte man die sämmtlichen Löcher, worauf man die Maschine hinter Thüren, start mit Eisen beschlagen, zurückzog nnd die sechs kleinen Löcher, die dem großen am nächsten waren, nun anzündete. Die Explosion erfolgte in der Richtung des geringsten Widerstandes, d. h. gegen das Loch in der Mitte, und es entstand eine große, in dem Vcrtical- schnitt durch die punktirte Linie angedeutete Bresche, Die übrigen Löcher, die der bereits entstandenen Bresche nächsten immer zuerst, wurden zu sechs oder acht zugleich geladen und angezündet. Dies System ist wohlfeiler, als wenn man viele Sprengungen und zu- gleich vornimmt. Die Trümmer wurden nun mittelst kleiner Wagen fortgeschafft, die ihre Ladung weiterhin an größere Wagen ab- gaben. Die Maschine wurde wieder vorgeschoben und arbeitete