Seite - 90 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

90 Die Eröffnungsfllhrt. Die förmliche Eröffnung erfolgte am 17. September 1871. Der Festzug bestand aus zwanzig Wagen, die von zwei der grüßten und kräftigsten Locomotiven, die es jemals gegeben hat, gezogen wurden und fünfhundert Herren enthielten, die sich aus allen Thei- len Europas eingefunden hatten, Um halb sieben Uhr Morgens verließ man Turin und kam nach einer Fahrt von drei und drei- viertel Stunden in Bardonneche an. Hier wurde ein kurzer Halt gemacht und dann durch den Tunnel nach Modane gefahren. Die Fahrt durch den Tunnel dauerte zweiundzwanzig Minuten. In Modane schlössen sich eine Anzahl ausgezeichneter Personen an, wodurch die Zahl der Wagen auf vierundzwanzig stieg. Dieser große Zug kehrte um halb ein Uhr Mittags nach Bardonneche zurück, von zwei Locomotiven gezogen und einer dritten geschoben, Die Rückfahrt durch den Tunnel nahm zweiundvierzig Minuten in Anspruch, In Bardonnechc fand ein Festessen statt, an dem etwa siebenhundert Persoum Theil nahmen, worauf die Gesellschaft nach Turin zurückfuhr. Alle Vorgänge dieses Tages waren vom schönsten Erfolg begleitet. Durch die unvollkommene Lüstling des Tunuels entstanden sehr wenig Unbequemlichkeiten, und selbst in seinem Mittelpunkte war die Hitze durchaus nicht drückend. Vor dem Eintreffen des Zuges hatte man in Bardonneche 20'/2 Grad Celsius im Schat- ten. Bei der Tunnelfahrt betrug die grüßte Hitze in meinem Wagen 25'/^ Grad, und ein empfindliches Maximum-Thermometer, das ich an der Außenfeite befestigt hatte, zeigte blos auf 25 Grad. Bei der Zurückfahrt verminderte die sehr bedeutende Steigung auf der französischen Seite die Schnelligkeit des Zuges und der Thermo- meter draußen am Wagen zeigte auf 28 Grad. Im Wagen blieb die größte Hitze wie zuvor 25 VZ Grad. Die Luft kam mir nicht unreiner vor als in viel kleineren