Seite - 93 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

Vergliche, 93 es vollendet dasteht, ist es nicht blos, und zwar in doppeltem Sinne, eine der Hochstraßen Europas, sondern wird auch unser Weg nach Ostindien wcrdcu. EZ ist beschämend, die in unseren Kohlenbergwerken übliche Arbeitsmethode mit den Operationen im großen Alpcntunnel zu vergleichen. In den ersteren sehm wir die alten barbarischen und kostspieligen Arbeitsweisen, ohne Rücksicht auf das mmschlichc Leben und die Zukunft, noch ini Gange. Im letzteren spart man durch geschickt verwendete Maschinenkraft viel Arbeit und verschafft den Werkleuten Bequemlichkeit und Sicherheit. Die Erschöpfung unserer Kohlenfelder, die nach neueren Untersuchungen später eintreten wird, als man bisher geglaubt hat, ist ein unvermeidliches Ereignis;. Eine wirkliche Erschöpfung ist nicht so stark zu fürchten, wie Un- fähigkeit, mit den fremden Kohlenwerken zu concurriren. Die Frage ist vertagt worden, muß sich aber der öffentlichen Aufmerksamkeit bald wieder aufdrängen. Wenn sie zu dringend wird, um noch länger vernachlässigt werdm zu können, dann tritt in der Luge unserer Bergleute vielleicht eine Verbesserung ein. Indessen werden die Hauptsündcr gewiß so lange nicht in sich gehen, als riesige öffentliche Geldsannnlungen die Kosten für die Nachlässigkeit der Bergwerksbesitzer bezahlen und dadurch dem Uebel, das sie zu hei- len vorgeben, ewige Dauer- verschaffen. Wenn diese Sünder erst in Sorge gerathen, dann hat für die armen Bergleute die Stunde der Erlösung vielleicht geschlagen. Die Thatsache, daß jährlich zweihundert ihrer Leute durch schlagende Wetter ihr Leben ver- lieren, wird die englischen Bergwerksbesitzer nicht so beschäftigen wie die unangenehme Wahrheit, daß die Zeit rasch herannaht, in der sie mit dem Auslande nicht mehr concurriren können, wenn sie nicht wohlfeiler arbeiten. Hundertmal haben wir gehört, daß die Bergleute leichtsinnig sind, daß sie ihre Pfeife rauchen wollen, wo