Seite - 94 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

94 Maschinen in Kohlenwerten, sie es nicht thun sollten, daß sie trotz des Verbots Zündhölzchen bei sich tragen und zuweilen ihre Sicherheitslmnpe aufbrechen, um sich mehr Licht zu verschaffen. Durch Verbote und Strafe solche Gewohnheiten unterdrücken zu wollen, ist nutzlos, und geradezu kindisch muß man es nennen, wenn man von Lampen mit Doppel- schloß spricht, weil das einfache Schloß nicht genügt. Je schwie- riger es den Leuten wird, sich Licht zu verschaffen, um su eifriger streben sie danach, Explosionen lassen sich blos dadurch verhüten, daß man sie unmöglich macht, und dies kann, wenigstens in einem hohen Grade, durch bessere Lüftung geschehen. Durch ein und dasselbe Mittel kann man sich wohlfeilere Kohlen und bessere Luft verschaffen. Dampfmaschinen kann man aus demselben Grunde, der sie im Nlpentunnel verbot, in den Kohlenwerten nicht halten, aber Maschinen, von comprimirter Luft getrieben, sind anwendbar. Schon im Jahre 1861 wurde eine Kohlenschneidemaschine, die mit zusammengepreßter Luft arbeitete, patentirt und war in einer Kuh- lengrube der Grafschaft Jork lange im Gebrauch. Ihre Thätigkeit ist ähnlich wie die des Spitzhammers unserer Bergleute. Sie schneidet eine schmale Ninne von 3 Fuß 9 Zoll unten in die Koh- len ein, die dann auf die gewöhnliche Weise weggebrochen werden. Mit ihrer Hülfe gewinnen vier Mann täglich dreimal mehr Kohlen als bisher. Die Kohlenverwüstung beim Ausgraben verringert sich um zwei Drittel. Würde diese Maschine in allen englischen Koh- lenweckn benutzt, so sparte man alljährlich acht bis neun Millionen Tonnen Kohlen. In den Gruben des nördlichen Englands arbei- ten noch andere (hydraulische) Kohlenschneidemaschinen, die ebenso ökonomisch sind und mit denen man Schichten von so geringer Mächtigkeit, daß sie bei Handarbeit keinen Nutzen liefern, ausbeuten kann. Bei diesen fällt aber die Lüftung weg, die der Hauptvorzug der oben erwähnten Maschine von Frith ist. Die Ausdehnung