Seite - 99 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

Dil! Gmlc des Vcn^s, 99 wunderbaren Vergform, und Leute, die sonst ganz vernünftig sprechen und schreiben, begannen zu Phantasiren und Unsinn zu schwatzen, wenn sie auf das Matterhorn zu reden kamen. Selbst der nüchterne Saussure gcricth in Begeisterung, als er den Berg sah, und schrieb, den modernen Geologen voraneilend, die merk- würdigen Worte, die an der Spitze dieses Kapitels stchen. Das Mattcrhom bleibt immer gleich imposant, von welcher Seite man es auch sehe. Gewöhnlich sieht es niemals aus, und in dieser Beziehung, wie anch hinsichtlich des Gindrucks, den es auf den Beschauer macht, steht es unter den Bergen fast allein da. Es hat in den Alpen keinen und in der Welt wenige Nebenbuhler. Die 7000 bis 8000 Fuß, welche die eigentliche Spitze bilden, haben verschiedene stark hervortretende und zahlreiche andere Grate; der ununterbrochenste derselben ist derjenige, welcher gegen Nord- osten läuft. An einein seiner Endpunkte liegt sein höchster Gipfel und an dem anderen eine kleine Spitze, das Hörnli genannt. Ein zweiter leicht erkennbarer Grat läuft von dem Berggipfel bis zu dem Nucken herab, welcher der Furgcn-Gmt heißt. Der Abhang des Matterhorns zwischen diesen beiden Graten wird immer als östliche Seite bezeichnet werden. Ein dritter Grat, der nicht so ununterbrochen fortläuft wie die anderen, geht in südwestlicher Richtung nieder, und der Theil des Berges, den man von Breil aus sieht, liegt zwischen diesem und dem zweiten Nucken. Dieser Abschnitt besteht nicht, wie der zwischen dem ersten und zweiten Grat, ans einer großen Oberfläche und ist vielmehr von Schrun- den unterbrochen, niit Schnecfeldern besäet und von steilen Klippen- reihen durchzogen. Die andere Hälfte des Berges, die dem I'Mutt-Glctschcr gegenüberliegt, läßt sich nicht so einfach beschrei- ben. Hier giebt es unbedingt senkrechte, ja überhängende Fels- wände, Gletscher und hängende Eisfelder, dann wieder Gletscher, 75