Seite - 101 - in Berg- und Gletscherfahrten in den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869

Die cistni Ersteigungsuersuchc. 101 Während auf der anderen Seite snnc breiten und nmmtcrbwchciicn Felsenwände und seine einfachen Umrisse Staunen erregen. Natür- lich muß man annehmen, daß sich auf dieser zerklüfteten Seite leichter ein Weg zum Gipfel findet als in irgend einer anderen Richtung, Die Ostseite, Iermatt gegenüber, scheint vom Fuß bis zur Spitze eine glatte Felswand zu sein und die entsetzlichen Klip- pen dem Z'Mutt-Gletschcr gegenüber untersagen in dieser Richtung jeden Versuch. So blieb blos die Seite des Val Tournauche, und wie sich zeigen wird, wurden die ersten Besteignngsvcrsuche fast alle üun dieser Seite gemacht. Die ersten Menschen, uon denen man weiß, daß sie sich an das Matterhom wagten, waren Führer oder vielmehr Jäger des Val Tourncmchc, Diese Versuche fanden 1858 und im folgenden Jahre in der Richtung von Vreil statt, und der fernste erreichte Punkt lag etwa ebenso hoch st 2 650 Fuß) wie der Platz, der gegenwärtig der Schornstein heißt. Bei diesen Unternehmungen betheiligten sich Johann Antun Carrel, Johann Jakob Carrel, Victor Carre!, Nbbe Gurret und Gabriel Maquignaz. Weitere Nachrichten habe ich nicht einziehen können. Der nächste Versuch war ein merkwürdiger, und auch von ihm existirt kein öffentlicher Bericht. Er wurde im Juli 1860 von den Herren Alfred, Karl und Sandbach Parker aus Liverpool gemacht. Ohne Führer versuchten die drei Engländer die Festung von der Ostseite zu erstürmen, die wie eine glatte Felswand aussieht. Wie Sandbach Parker mir erzählte, folgten er und se'me Brüder dem Grat zwischen dein Hörnli und der Spitze, bis sie zu dem Punkte kamen, wo der Steigungswinkel bedeutend zunimmt. Diese Stelle liegt nach Dufours Karte der Schweiz 10 820 Fuß hoch. Sie bogen hier etwas nach links aus und stiegen noch 700 Fuß höher, indem sie sich so viel wie möglich an den Kamm des Grats hielten.