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Tradition in der Steiermark | 235
[Übersetzung Adressierung:] 'An Herrn Vojko Koprivnik, k.k. Freiwilliger,
Ljubljana, 27. Infanterieregiment, 16. Kompagnie'
[Übersetzung Grußtext:] 'Lieber Vojko! Wir wünschen dir zu deinem Geburts-
tag alles Gute. Lieber würde ich dir mündlich gratulieren, aber das geht ja leider
Gottes nicht. Danke für die Postkarte. Auch das Buch habe ich erhalten. Wir
küssen und grüßen dich, Vanka'
Eine vergleichende Analyse von Postkarten und zeitgenössisch bzw. später ver-
fassten Schriften zur ‚Tracht‘ in der Steiermark – vom Kronprinzenwerk 1890 bis
zum Steirischen Trachtenbuch 1935 – vermag also vor allem zu zeigen, dass Pro-
zesse einer Kanonisierung und nationalen Besetzung erst ab einem gewissen Zeit-
punkt wirkmächtig wurden. Postkartenmotive liefern uns gewissermaßen Einbli-
cke in die Zeit ‚vor der Erfindung der Tradition’. Dabei liefern sie keine Anhalts-
punkte für eine ethnische Differenzierung zwischen ‚deutscher’ Ober- und Mittel-
steiermark und ‚slowenischer’ Untersteiermark/Spodnja Štajerska, auch wenn slo-
wenisch oder zweisprachig bedruckte Trachtendarstellungen die Ausnahme gewe-
sen sind.
Bildspuren – Sprachspuren
Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie
- Titel
- Bildspuren – Sprachspuren
- Untertitel
- Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie
- Autoren
- Karin Almasy
- Heinrich Pfandl
- Herausgeber
- Eva Tropper
- Verlag
- transcript Verlag
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4998-1
- Abmessungen
- 14.8 x 22.5 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Postkarte, Mehrsprachigkeit, Habsburger Monarchie, Alltagsgeschichte, Kurznachrichtenträger, Alltagskommunikation, Fotografie, Untersteiermark, Mikrogeschichte, Eisenbahn, Tourismus
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen