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Bildspuren – Sprachspuren - Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie
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Multiethnische Mobilisierung | 275 abfiel. Bis Ende März 191519 erschienen insgesamt 50 Karten der Serie, die sich durch eine sehr einheitliche Gestaltung auszeichnet. Das in Grautönen gehaltene Bild ist bei querformatigen Karten nach links beziehungsweise bei den wenigen hochformatigen Karten nach oben ausgerichtet und abgesehen von einer einzigen Ausnahme (Nr. 31) mit einem weißen Rand umgeben. Dieser ist rechts bzw. unten großzügiger gestaltet und enthält in meist weinroter, vereinzelt dunkelgrauer Auf- schrift Kartennummer, Bildbeschreibung und Herausgeberinformation.20 Die schlichte Adressseite verweist mittig auf Drucktechnik und Druckerei.21 Die Kriegsbildkarten sollten ursprünglich „photographische Aufnahmen vom Kriegsschauplatze zur Darstellung bringen”.22 Wohl aus Mangel an geeignetem Material23 waren die Darstellungen jedoch zu Beginn vor allem grafischer Natur. Erst mit etwas Verzögerung erschienen zunächst vereinzelt, dann vermehrt foto- grafische Aufnahmen. Letztendlich bestand die Serie aus 28 grafischen Darstel- lungen, die dynamische Schlachtszenen darstellten, und aus 22 Fotografien, die Gruppenaufnahmen oder schwere Artillerie zeigten. Der hohe Anteil an fotogra- fischen Vorlagen stellt ein Charakteristikum dieser Serie dar, denn in der Folge blieb die Ansichtskartenproduktion der offiziellen Kriegsfürsorge stark auf tradi- tionelle Bildtechniken beschränkt. Die grafische Gestaltung mit schwarz-weißen Abbildungen und ausführlichen Kartentexten erinnert nicht zufällig an die Bildberichterstattung der Presse. In der Tat entstand das Bildmaterial im Umfeld der Wochenzeitung Das interessante 19 Fremden-Blatt, 30.3.1915, S. 7. 20 Üblicherweise nennen die offiziellen Karten lediglich die drei begünstigten Organisati- onen Rotes Kreuz, Kriegsfürsorgeamt und Kriegshilfsbüro. Im Fall der Kriegsbildkar- ten ist hingegen nachvollziehbar, auf welche der drei Stellen – nämlich das Kriegshilfs- büro – die Herausgabe zurückging. 21 „Kupfertiefdruck der Öst. Zeitungs- u Druckerei-A.G., Wien III.“ Bei den ersten Karten lautet der Aufdruck „Österr.“ statt „Öst.“. 22 Reichspost, 11.9.1914, S. 8. 23 Insbesondere in der Anfangsphase des Ersten Weltkriegs stand die Armeeführung den (Bild-)Berichterstattern äußerst reserviert gegenüber und hielt selbst die handverlesenen Mitglieder des k. u. k. Kriegspressequartiers von der unmittelbaren Front fern. Detail- liert dazu Walter Reichel, „Pressearbeit ist Propagandaarbeit“. Medienverwaltung 1914–1918. Das Kriegspressequartier (KPQ), Wien 2016, S. 37-54. Als Folge dauerte es beispielsweise bis zum 10. September 1914, bis zum ersten Mal eine fotografische Aufnahme von Kampfhandlungen an der Ostfront in der illustrierten Wochenzeitung Das interessante Blatt erschien. Vgl. Anton Holzer, Die andere Front. Fotografie und Propaganda im Ersten Weltkrieg, Darmstadt 2007.
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Bildspuren – Sprachspuren Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie
Titel
Bildspuren – Sprachspuren
Untertitel
Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie
Autoren
Karin Almasy
Heinrich Pfandl
Herausgeber
Eva Tropper
Verlag
transcript Verlag
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-4998-1
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Postkarte, Mehrsprachigkeit, Habsburger Monarchie, Alltagsgeschichte, Kurznachrichtenträger, Alltagskommunikation, Fotografie, Untersteiermark, Mikrogeschichte, Eisenbahn, Tourismus
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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