Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Bildspuren – Sprachspuren - Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie
Seite - 325 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 325 - in Bildspuren – Sprachspuren - Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie

Bild der Seite - 325 -

Bild der Seite - 325 - in Bildspuren – Sprachspuren - Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie

Text der Seite - 325 -

„Gegen die feindliche Fremdherrschaft“ | 325 bereits fest in den Händen des slowenischen nationalen Lagers befand, zeigt sich anhand der in der Einführung beschriebenen Ansichtskarten die Präsenz der deut- schen Sprache auch in Šmarje pri Jelšah/St. Marein bei Erlachstein. Das ist auch weiter nicht überraschend, befanden sich doch in diesem Ort staatliche Institutio- nen. Noch dazu lag der Ort auf einer wichtigen Handelsstrecke zwischen Celje/Cilli und Rogatec/Rohitsch (mit dem angrenzenden Kurort Rogaška Sla- tina/Rohitsch-Sauerbrunn), die weiter nach Kroatien führte. 9 DIE SLOWENISIERUNG DES ÖFFENTLICHEN LEBENS UND DIE ADMINISTRATIVE ABRECHUNG MIT NICHTSLOWENISCHEN SPRACHPRAKTIKEN IN DER SLOWENISCHEN STEIERMARK Trotz einer stark verwurzelten Rhetorik und Praxis des slowenischen und deut- schen ethnolinguistischen Nationalismus im öffentlichen Bereich blieb bis zum Zerfall Österreich-Ungarns die Untersteiermark eine zweisprachige Region, und dies auch in jenen Gebieten, von denen die slowenischen und deutschen Nationa- listen behaupteten, dass sie von jeher slowenisch respektive deutsch gewesen seien, auch wenn in ihnen zur Zeit nicht nur Slowenen respektive Deutsche lebten. Ähnlich, wie deutsche Nationalisten alles daran setzten, das jeweilige lokale Le- ben, Rituale und Praktiken in den untersteirischen Städten und größeren Märkten zu bestimmen, beherrschte ein engmaschiges Netz von slowenischen Aktivisten und ihrer Organisationen die ländlichen Bereiche und die kleineren Märkte. Trotz der Oberhoheit über die örtlichen selbstverwalteten Institutionen und das gesell- schaftliche Leben gelang es bis zum Ende der Monarchie weder der einen noch der anderen Seite eine völlige einsprachige Homogenität zu etablieren. So blieben in der Untersteiermark einsprachige und mononationale Gemeinschaften ein nichtrealisiertes Ideal, das im bestehenden politischen und administrativen Kon- text trotz heftiger Anstrengungen nationaler Aktivisten nicht in die Tat umzuset- zen war. Davon zeugen auch die Postkarten: Man hatte deutsche, slowenische und zweisprachige Karten zur Verfügung, und auf ihnen drückten sich die Absender 9 Jože Čakš, Stane Jagodič (Hg.), Kronika Šmarja pri Jelšah: 1236-1996, Šmarje pri Jelšah 1996; Mateja Žagar, Franc Skaza 1838-1892 – šmarski domoljub in mecen, https://www.kamra.si/digitalne-zbirke/item/franc-skaza-1838-1892-smarski- domoljub-in-mecen.html (28.01.2020).
zurück zum  Buch Bildspuren – Sprachspuren - Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie"
Bildspuren – Sprachspuren Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie
Titel
Bildspuren – Sprachspuren
Untertitel
Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie
Autoren
Karin Almasy
Heinrich Pfandl
Herausgeber
Eva Tropper
Verlag
transcript Verlag
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-4998-1
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Postkarte, Mehrsprachigkeit, Habsburger Monarchie, Alltagsgeschichte, Kurznachrichtenträger, Alltagskommunikation, Fotografie, Untersteiermark, Mikrogeschichte, Eisenbahn, Tourismus
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Bildspuren – Sprachspuren