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Bildungs- und Berufsberatung in der Migrationsgesellschaft - Pädagogische Perspektiven auf Beratung zur Anerkennung im Ausland erworbener Qualifikationen
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1. Anerkennung zwischen Widersprüchen 11 Die Zunahme an verschiedenen Formen von Kompetenzfeststellungsver- fahren und Qualifikationsanalysen bestätigt die Bedeutung von nachweis- baren Qualifikationen für den beruflichen Integrationsprozess und deutet zugleich die Schwierigkeit an, im Ausland erworbene Qualifikationen und Kompetenzen auf das inländische Bildungs- und Berufssystem zu über- tragen und damit anzuerkennen. Dabei vermischen sich in den Verfahren unterschiedliche Anerkennungsformen und -prozesse. Für bestimmte Be- rufe ist ein formales Anerkennungsverfahren möglich und zugleich notwen- dig, um einen Beruf ausüben zu können. Eine formale Anerkennung kann sich zudem positiv auf die soziale Wertschätzung durch Arbeitgeber_innen auswirken. Bei anderen Qualifikationen stellen Anerkennungs- oder Bewer- tungsverfahren keine Voraussetzung für die Berufsausübung dar, sondern können als Transparenzinstrument eingesetzt werden, um die berufliche Integration zu erleichtern. Auch die Zugänge zu Weiterbildungsangeboten und Fördermaßnahmen bis hin zur Gestaltung von persönlichen Interak- tionen werden von Anerkennungsprozessen beeinflusst. Mit dem Blick auf die Folgen und Auswirkungen verweigerter Anerkennung wird der Fokus in der sozialwissenschaftlichen Literatur auf die individuelle Ebene der Perso- nen gelenkt, welche trotz entsprechender Bildungsabschlüsse gar nicht oder unterhalb ihres Qualifikationsniveaus arbeiten. Neben den beruflichen und sozialrechtlichen Einschränkungen erfolgt durch verweigerte Anerkennung auch eine »Aberkennung« individueller Bildungs- und Berufsbiografien. Englmann und Müller (vgl. 2007) beschreiben hier eine »Lose-lose-Situa- tion« (ebd., S.  18) für das Aufnahmeland und die betroffenen Menschen. Die bildungsadäquate Integration von Personen mit im Ausland erworbenen Qualifikationen stellt damit auf individueller und struktureller Ebene ein wichtiges Ziel dar. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den hierfür notwendigen Prozessen und den Widersprüchen zwischen diesen beiden Ebenen. 1.1 Berufliche Integration als Prozess der Anerkennung Zuwander_innen mit im Ausland erworbenen Qualifikationen können ihre Kompetenzen oftmals nicht für eine entsprechende bildungsadäquate be- rufliche Integration nutzen. Diese Feststellung trifft nicht nur auf neu zu- gewanderte Menschen zu, sondern erweist sich als unabhängig von der Auf-
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Bildungs- und Berufsberatung in der Migrationsgesellschaft Pädagogische Perspektiven auf Beratung zur Anerkennung im Ausland erworbener Qualifikationen
Titel
Bildungs- und Berufsberatung in der Migrationsgesellschaft
Untertitel
Pädagogische Perspektiven auf Beratung zur Anerkennung im Ausland erworbener Qualifikationen
Autor
Birgit Schmidtke
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-4485-6
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
252
Schlagwörter
Qualifikation, Integration, Bildungsberatung, Berufsberatung, Bildung, Bildungsforschung, Bildungssoziologie, Bildungstheorie, Pädagogik
Kategorie
Recht und Politik
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