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5. Ergebnisse 129
lichen Trägern die Vorteile vor allem auch in dem Bekanntheitsgrad bei der
Zielgruppe. In der folgenden Passage wird der Nutzen langjähriger Bera-
tungserfahrung im Migrationsbereich deutlich, wodurch ein Vertrauens-
verhältnis der Klient_innen in die Institutionen entstanden ist.
»[H]at vor allem auch, was schon, glaube ich, wichtig ist in der Beratung oder
in der Unterstützung von Menschen auch ohne legalen Aufenthalt, eine
lange Tradition und ist eine wichtige Anlaufstelle der ärztlichen Praxis für
Menschen ohne Papiere, deshalb auch ein Grundvertrauen, glaube ich, da ist
[…]. Dann kommen sie auch zu uns und das würden sie vielleicht in der An-
erkennungsberatung, wo darüber steht: Jobcenter, nicht machen« (I/DE, Z.
291-297).
Die institutionelle Verortung von Anerkennungsberatung stellt eine wichti-
ge Rahmenbedingung für die Ausgestaltung des Beratungsauftrags und des
beruflichen Selbstverständnisses der Berater_innen dar. Dabei werden trotz
der unterschiedlichen institutionellen Träger bestimmte Prinzipien deut-
lich, welche institutionen- und länderübergreifend das Selbstverständnis
von Anerkennungsberatung charakterisieren. Diese Aufgabengebiete und
Prinzipien sind Gegenstand der nachfolgenden Analyse und Interpretation
der Expert_inneninterviews. Die hier dargestellten individuellen Bildungs-
und Berufsbiografien der Berater_innen wie auch die Beschreibung der Be-
ratungsstellen dienen als Grundlage für die Einordnung der Ergebnisse.
5.2 Aufgaben und Selbstverständnis in der
Anerkennungsberatung
Die erste Teilfrage für die Analyse und Interpretation des empirischen Mate-
rials bezieht sich auf das berufliche Selbstverständnis, welches über die Pers-
pektiven der Interviewpartner_innen auf ihre Aufgabenfelder rekonstruiert
wird. Dazu werden zunächst interviewübergreifend die unterschiedlichen
Aufgabenbereiche dargestellt (5.2.1), welche in der Anerkennungsberatung
übernommen werden. Die Struktur der Analyse orientiert sich an dem an-
erkennungstheoretischen Rahmenmodell. Die Aufgabenbereiche werden
entsprechend in die Interaktionsebene des Beratungsgesprächs, die gesell-
schaftliche und die rechtliche Ebene unterteilt. Darauf aufbauend werden
Bildungs- und Berufsberatung in der Migrationsgesellschaft
Pädagogische Perspektiven auf Beratung zur Anerkennung im Ausland erworbener Qualifikationen
- Titel
- Bildungs- und Berufsberatung in der Migrationsgesellschaft
- Untertitel
- Pädagogische Perspektiven auf Beratung zur Anerkennung im Ausland erworbener Qualifikationen
- Autor
- Birgit Schmidtke
- Verlag
- transcript Verlag
- Ort
- Bielefeld
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4485-6
- Abmessungen
- 14.8 x 22.5 cm
- Seiten
- 252
- Schlagwörter
- Qualifikation, Integration, Bildungsberatung, Berufsberatung, Bildung, Bildungsforschung, Bildungssoziologie, Bildungstheorie, Pädagogik
- Kategorie
- Recht und Politik