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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
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12 1 Management für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung Fallbeispiel 1.1: Inter- und transdisziplinäre Forschung für die Region Seewinkel Die Region Seewinkel und ihre Herausforderungen Die Region Seewinkel im Osten Österreichs liegt im pannonischen Klimagebiet. Sie zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche, agrarisch geprägte Landschaft und den größten endorheischen (abflusslosen) See Mitteleuropas, den Neusiedler See, aus. Damit bietet sie vielen Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen Lebensraum. Die Nutzungsansprüche an die Region sind vielfältig und reichen von Land- wirtschaft und Tourismus – den beiden bedeutendsten Wirtschaftssektoren – bis hin zu Jagd, Fischerei, Schilfernte und Naturschutz. Durch die unterschiedlichen Ansprüche kommt es immer wieder zu Nutzungskonflikten, die sich durch klimatische Veränderungen noch verstärken können. Zum Beispiel kann bereits ein geringfügiges Absinken des Grundwasserstandes zum Austrocknen der für die Region charakteristischen Salzlacken führen, mit dramatischen Auswirkungen auf die Biodiversität (Horváth et al. 2019). Die Landwirtschaft nutzt in trockenen Jahren Grundwasser für die Bewässerung. Der Grundwasserstand ist jedoch ent- scheidend für den kapillaren Aufstieg von Salzen aus dem Boden. Nachhaltige Zukunftsgestaltung in der Region Seewinkel Um die Wechselwirkungen zwischen den unterschiedlichen Nutzungsansprüchen und den Ressour- cen Boden und Wasser zu verstehen und Strategien zur Lösung bestehender und möglicher zu- künftiger Nutzungskonflikte zu entwickeln, bedarf es der Zusammenarbeit verschiedener Akteurin- nen und Akteure. Forschungsarbeiten der BOKU (z.B. das Projekt CLISWELN, Climate Services for the Water-Energy-Land Nexus) analysieren das Zusammenspiel von agrarischer Landnutzung und hydrologischen Prozessen unter sich verändernden klimatischen Bedingungen (Karner et al. 2019). Regionale Anspruchsgruppen erarbeiten in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftlern wirksame Maßnahmen, die ihre Bedürfnisse berücksichtigen und gleichzeitig zur nach- haltigen Entwicklung der Region beitragen. Inter- und transdisziplinäre Forschung Die Kooperation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit unterschiedlichem disziplinärem Hintergrund (z.B. Agronomie, Hydrologie, Klimatologie, Ökologie und Ökonomie) sowie die Einbin- dung regionaler Akteurinnen und Akteure in den unterschiedlichen Phasen des Forschungspro- zesses sind notwendig, um in den Lösungsstrategien unterschiedliche Perspektiven berücksichtigen zu können. Insbesondere sind das Zusammenwirken einer heterogenen Gruppe von Expertinnen und Experten aus Forschung, privaten Unternehmen, Interessensvertretungen, Naturschutzorganisationen, NGOs und der Verwaltung und die Einbindung regionaler Entscheidungsträgerinnen und Entschei- dungsträger sowie von Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Anspruchsgruppen förderlich. Bei der inter- und transdisziplinären Forschung geht es auch darum, Methoden aus den Natur-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften einzusetzen, die Ergebnisse entsprechend zu integrieren und für die regio- nalen Akteurinnen und Akteure nutzbar zu machen (Defila und Di Giulio 1999). Im Forschungsprojekt CLISWELN werden integrative Modellanalysen, Workshops und qualitative, leitfadengestützte Interviews eingesetzt, um evidenzbasierte Entscheidungsprozesse mit Fakten und Erkenntnissen zu unterstützen. Integrative Modellanalysen kombinieren Theorien, Daten und Methoden aus unterschiedlichen Disziplinen, um Ursache-Wirkungs-Verhältnisse zu beschreiben und zu erklären (Hisschemöller et al. 2001; van Ittersum et al. 2008). Für den Seewinkel werden so mögliche Auswirkungen des Klima-
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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Titel
Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Autoren
Erwin Schmid
Tobias Pröll
Verlag
Springer Spektrum
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-662-60435-9
Abmessungen
17.3 x 24.6 cm
Seiten
288
Schlagwörter
Umweltmanagement, Bioressourcen, Nachhaltigkeit, Sustainability, Universität für Bodenkultur
Kategorien
Naturwissenschaften Umwelt und Klima
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