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2 Nachhaltiges Wirtschaften & Unternehmensmanagement
täglich eine Vielzahl an Entscheidungen, die – für sie häufig unsichtbare – soziale
und ökologische Konsequenzen haben.
Schätzungen zufolge gehen zwischen 50 und 80% des weltweiten Land-, Material-
und Wasserverbrauchs sowie mehr als 60% der konsumbasierten Treibhausgas-
emissionen auf die Nachfrage privater Haushalte zurück. Die relevantesten Konsum-
bereiche sind in diesem Zusammenhang Ernährung, individuelle Mobilität und
Wohnen (vgl. Hertwich et al. 2015). Wie diese Zahlen verdeutlichen, spielen Kon-
sumentinnen und Konsumenten – neben Regierungen, Unternehmen sowie anderen
Akteurinnen und Akteuren – eine zentrale Rolle bei der Gestaltung eines nachhaltigen
Wirtschaftssystems (vgl. UN 2016).
Das SDG 12 (nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster) greift diese zentrale Rolle
auf. Während Beitrag 2.2 die unternehmerische Verantwortung zur Erreichung der
Ziele des SDG 12 beleuchtet hat, beschäftigt sich dieser Beitrag mit der Verantwor-
tung von Konsumentinnen und Konsumenten. Zum einen sind Corporate-Social-
Responsibility-Aktivitäten von Unternehmen, die im Beitrag 2.2 beschrieben wurden,
in vielen Fällen nur dann erfolgreich, wenn Konsumentinnen und Konsumenten be-
reit sind, Unternehmen zu wählen, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen
(Riefler 2019). Zum anderen besteht breiter Konsens darüber, dass Konsumentinnen
und Konsumenten eigene Konsummuster insgesamt nachhaltiger gestalten müssten,
um die Ziele des SDG 12 zu erreichen.
Um Veränderungen im Sinne des SDG 12 zu erreichen, ist es folglich entscheidend,
individuelle Werte, Gewohnheiten und Entscheidungsmuster grundlegend zu kennen
und bestimmende Einflussfaktoren (z.B. aus dem kulturellen und sozialen Umfeld)
auf das Konsumverhalten zu verstehen. Dieses Verständnis ermöglicht es, nachhaltige
Innovationen und Geschäftsmodelle so zu gestalten, dass sie individuellen Bedürfnis-
sen bestmöglich entsprechen. Dieses Verständnis ist auch die Basis für die Ausge-
staltung von Anreizen für individuelle Verhaltensänderungen im Sinne eines umwelt-
und sozialverträglichen Konsums. Die Konsumentenforschung trägt dazu bei, Ant-
worten auf Fragen wie jene am Beginn dieses Beitrages zu finden: Wie kann man
mehr Konsumentinnen und Konsumenten dazu bewegen, weniger Fleisch zu essen?
Studierende des UBRM lernen die Konzepte und Formen nachhaltigen Konsums
kennen sowie die Herausforderungen in der Veränderung von Konsumverhalten zu
verstehen, um daraus mögliche Handlungsoptionen für Unternehmen, Institutionen
sowie für Forschung und Politik ableiten zu können. Sie erwerben im Bachelorstudium
Grundlagenwissen über die Vermarktung von nachhaltigen Produkten und Dienst-
leistungen und können dieses in den Themenfeldern Konsumentenverhalten und
marktorientierte Innovationen im Masterstudium vertiefen. Abschnitt 2.3.2 liefert
Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
- Titel
- Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
- Autoren
- Erwin Schmid
- Tobias Pröll
- Verlag
- Springer Spektrum
- Ort
- Wien
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-662-60435-9
- Abmessungen
- 17.3 x 24.6 cm
- Seiten
- 288
- Schlagwörter
- Umweltmanagement, Bioressourcen, Nachhaltigkeit, Sustainability, Universität für Bodenkultur
- Kategorien
- Naturwissenschaften Umwelt und Klima