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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
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51 3 Umwelt in Gesellschaft, Politik und Recht 3.1 Verantwortungsethik für Umwelt und Natur Wolfgang Liebert Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften, Department für Wasser-Atmosphäre-Umwelt (WAU) liebert@boku.ac.at 3.1.1 Hintergrund Die Umweltdebatte hat in den westlichen Industriestaaten erst seit den 1960er- und 1970er-Jahren ernsthaft Fuß fassen können. Dafür gab es mehrere Auslöser: ein wach- sendes Umweltbewusstsein infolge größerer technischer Unfälle, ein schleichender – zunächst teilweise kaum sichtbarer – Prozess der ökologischen Degradation, Gesund- heitsgefährdungen sowie die Entstehung global wirksamer Problemlagen durch tech- nisches Handeln. Die Diskussionen der Umweltbewegung und -politik erreichten auch die Philosophie. Seit den 1970er-Jahren entwickelte sich eine neue Bereichsethik, die Umweltethik. Sie baut auf traditionellen ethischen Konzeptionen auf und fragt nach ethisch-moralischer Orientierung für das menschliche Umwelthandeln. Stellvertretend dafür stellt dieser Beitrag die Ethikkonzeption von Immanuel Kant sowie die Verantwortungs- und Zukunftsethik von Hans Jonas in Hinblick auf die Entwicklung umweltethischer Ansätze vor. Abschließend folgt ein knapper Ausblick auf die Breite der umweltethischen Debatte. 3.1.2 Kants Maximenethik: Oberste Vernunftprinzipien der Moral Wie kann unsere innere moralische Stimme gut zum Ausdruck kommen? Wie können wir uns selbst leiten? Wie kann etwas für alle Einsichtiges und (irgendwie) Verbind- liches (und damit vielleicht Verpflichtendes) ausfindig gemacht werden, ohne in morali- schen Dogmatismus1 oder den Relativismus der Beliebigkeit in Moralfragen zu verfallen? Immanuel Kant (1724–1804) hat in seinen ethischen Schriften versucht, Antworten zu geben. Er ging dabei ganz bewusst nicht von Gefühlen aus, sondern bezog sich auf das Vernunftwesen Mensch. Die Fähigkeit zum eigenständigen Nachdenken ist eine menschliche Gabe und wird zur Aufgabe für das Gelingen einer freiheitlichen menschlichen Zivilisation. Oberste moralische Prinzipien sollen allein aus Vernunft- ____________________ 1 Hier im Sinne des Vertretens von festgefügten ethischen Lehrmeinungen oder Normen in einer Weise, die keine Kritik daran zulässt. © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en) 2020 E. Schmid und T. Pröll (Hrsg.), Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung, https://doi.org/10.1007/978-3-662-60435-9_3
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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Titel
Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Autoren
Erwin Schmid
Tobias Pröll
Verlag
Springer Spektrum
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-662-60435-9
Abmessungen
17.3 x 24.6 cm
Seiten
288
Schlagwörter
Umweltmanagement, Bioressourcen, Nachhaltigkeit, Sustainability, Universität für Bodenkultur
Kategorien
Naturwissenschaften Umwelt und Klima
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