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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
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52 3 Umwelt in Gesellschaft, Politik & Recht gründen einsehbar und gültig sein – ohne (direkten) Bezug auf Erfahrungen in der Welt (Empirie). Sie sollen vor aller Erfahrung (a priori) gelten. Kant will die Moral tief in der Vernunft des Menschen verankern – unabhängig von rein empirischen, von Fall zu Fall wechselnden Bedingungen des menschlichen Handelns. Der erste Satz seiner Grundlegung der Metaphysik der Sitten2 lautet: „Es ist … nichts in der Welt, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als allein ein guter Wille“ (Kant 1785/1975, BA S. 1). Der Gehalt dieses Satzes meint mindestens zweierlei: Erstens ist die normative Idee eines uneingeschränkt Guten grundlegend für die Sittlichkeit (Moralität) einer Person und für das Zusammenleben der Menschen. Zweitens wird die Willensfähigkeit als besondere Eigenschaft des Vernunftwesens Mensch hervorgehoben. Das, was den Menschen auszeichnet, ist also nicht nur seine Vernunft allein, sondern auch sein freier Wille. Wenn das so ist, muss jeder Mensch sein willentliches Handeln genauer ansehen und prüfen, ob es dem Guten dient. Gibt es ein objektives Kriterium für Moralität, das a priori Gültigkeit beanspruchen kann? Kann man bestimmen, welche grundlegenden Handlungsprinzipien oder Hand- lungsmaximen moralisch vertretbar sind? Gemäß Kant sind dies Appelle an die mensch- liche Pflicht, die in Form von Imperativen formuliert werden („handle so und so“). Die Verwendung des Pflichtbegriffs durch Kant mag heute irritieren, aber dies erfolgte im Geiste der Aufklärung. Es handelt sich also nicht um Befehle, die dem einzelnen Menschen von äußeren Mächten, von überlegenen machtvollen Autoritäten auf- erlegt werden, sondern es geht um die Selbstgesetzgebung des vernünftigen, freien und autonomen Menschen. Der gesuchte Typ des Imperativs ist für Kant ein kategorischer Imperativ. Verein- facht ist damit gemeint: Es soll etwas formulierbar werden, das über alle Funktiona- lisierungen und rein subjektive Absichten des Handelns hinausreicht und Anspruch auf voraussetzungslose, eben „kategorische“ Verbindlichkeit erheben kann. Gesucht ist ein Imperativ der allgemeinst denkbaren Form mit universeller Gültigkeit und Brauch- barkeit, der für jeden vernunftbegabten Menschen einsichtig und anwendbar ist. Kants kategorischer Imperativ in seiner ersten Formulierung lautet: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde“ (Kant 1785/1975, BA S. 52). Wie „funktioniert“ der kategorische Imperativ? Eine Maxime ist eine praktische Regel, d.h. eine Regel für das Handeln, welche durch die Vernunft bestimmt wird. Eine Maxime ist also ein überlegter Grundsatz (oder das Prinzip), nach dem das Subjekt handeln will. Der kategorische Imperativ – als vernünftiger, objektiver, allgemeingülti- ____________________ 2 Zitiert wird nach Seiten der Originalausgabe, wie üblich mit BA für die erste (A) und die zweite Auflage (B), sodass die Stellen in jeder guten Kant-Ausgabe aufgefunden werden können.
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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Titel
Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Autoren
Erwin Schmid
Tobias Pröll
Verlag
Springer Spektrum
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-662-60435-9
Abmessungen
17.3 x 24.6 cm
Seiten
288
Schlagwörter
Umweltmanagement, Bioressourcen, Nachhaltigkeit, Sustainability, Universität für Bodenkultur
Kategorien
Naturwissenschaften Umwelt und Klima
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