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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
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69 Umwelt in Gesellschaft, Politik & Recht 3 Genauso wie die Gewinnung fossiler Brennstoffe mit Problemen verbunden ist (z.B. Umweltverschmutzung, Kriege, Einsatz neuer Technologien wie Fracking etc.), stehen Staaten, die zukünftig auf Elektromobilität setzen, neuen Herausforderungen der Umwelt- und Sozialverträglichkeit gegenüber. Derzeitige Batteriesysteme sind auf Rohstoffe wie Lithium und Kobalt angewiesen. Eine wichtige globale Lithium- rohstoffquelle liegt in der Atacama-Wüste, im Dreiländereck zwischen Chile, Bolivien und Argentinien. Für die Gewinnung des Lithiums werden große Mengen an Grund- wasser benötigt. Veränderungen des Grundwasserspiegels haben aber gravierende Auswirkungen auf die lokale Flora und Fauna, die landwirtschaftliche Produktion und somit auf das Erwerbseinkommen von zumeist indigenen Kleinbäuerinnen und -bauern (Andreucci und Radhuber 2017). Kobalt kommt hauptsächlich aus der Republik Kongo. Organisationen wie Amnesty International (2017) weisen regelmäßig auf Menschenrechtsverletzungen in den großen und auch den vielen kleineren Berg- bauminen hin (Kinderarbeit, unfaire bis hin zu lebensgefährliche Arbeitsbedingun- gen etc.). Das heißt, im Sinne einer gelungenen Konsistenzstrategie müsste aber der Einsatz der neuen Technologie „Elektromobilität“ mit der Verbesserung der sozialen und ökologischen Bedingungen in der Bergbauindustrie einhergehen. Aufgrund der enormen Marktkonzentration (Rohstoffvorkommen in wenigen Ländern und deren Kontrolle durch einzelne Unternehmen) stellt sich die Frage, ob die Ab- hängigkeit von fossilen Rohstoffen nicht einfach durch die Abhängigkeit von minera- lischen Rohstoffen ersetzt wird. Mögliche Auswege liegen in konsequent umgesetzten Effizienzstrategien, wobei bei der Verbreitung der Elektromobilität Folgendes sicher- zustellen ist:  Materialeinsatz von vorneherein gering halten,  Wirkungsgrad von Batterien erhöhen,  Batterien weiterverwenden (z.B. als stationäre Energiespeicher) und  effizientes Recycling am Ende ihrer Lebenszeit vorantreiben. Effizienzstrategien können aber nur einen Teil des Problems lösen, da sogenannte „Rebound-Effekte“ die positiven Umweltwirkungen sehr schnell durch quantitative Gegeneffekte mindern, egalisieren oder sogar umkehren können (z.B. durch eine Stei- gerung der Pkw-Zulassungen). Darüber hinaus sind Elektrofahrzeuge nicht die ver- sprochenen Null-Emissionsfahrzeuge. Bei deren Herstellung und Betrieb fallen so- genannte elsewhere emissions an: Einerseits entstehen Emissionen durch den Einsatz von nichterneuerbarem Strom; andererseits ist die Produktion von Batterien beson- ders energie- und damit bislang treibhausgasintensiv und mit größeren Umweltaus- wirkungen verbunden als die Herstellung von fossil betriebenen Fahrzeugen. Vergleicht man alternative und herkömmliche Antriebstechniken, muss die gesamte Erzeugungs-
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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Titel
Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Autoren
Erwin Schmid
Tobias Pröll
Verlag
Springer Spektrum
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-662-60435-9
Abmessungen
17.3 x 24.6 cm
Seiten
288
Schlagwörter
Umweltmanagement, Bioressourcen, Nachhaltigkeit, Sustainability, Universität für Bodenkultur
Kategorien
Naturwissenschaften Umwelt und Klima
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