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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
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103 Ökosysteme, Landnutzung & Biodiversität 4 verbreitet werden. Beispiele dafür sind radioaktive Elemente, Schwermetalle, Nano- materialien, Mikroplastik, organische und anorganische Chemikalien sowie auch gen- technisch veränderte Organismen. All diesen Entitäten wird das Potenzial zugeschrie- ben, weltweit geophysische oder biologische Effekte zu beeinflussen, die menschliche Gesundheit zu gefährden und im Wechselspiel mit anderen planetaren Grenzen zu stehen. Aufgenommen wurden hier vorwiegend Substanzen und/oder Lebewesen, die große Beständigkeit (Persistenz) aufweisen, sehr mobil sind, global leicht verbreitet werden können und dadurch Ökosysteme in verschiedenen Regionen beeinflussen. Status: Es gibt weltweit keine systematischen Erhebungen zum Ausmaß und zur Verbreitung dieser Substanzen. Deshalb kann keine seriöse Einschätzung etwaiger planetarer Grenzen gemacht werden. 4.1.4 Basis für politische und gesellschaftliche Transformation Das Konzept der planetaren Grenzen zeigt zahlreiche Handlungsoptionen auf, ohne konkrete Maßnahmen zur politischen Umsetzung zu definieren. Es bezog sich ur- sprünglich ausschließlich auf globale Maßstäbe und berücksichtigte nicht, dass einige Prozesse eine große zeitliche und räumliche Heterogenität aufweisen. Das aktualisierte Konzept bezieht nun auch regionale Auswirkungen ein und ermöglicht damit die Be- urteilung auf gesellschaftlich adäquaten Einheiten (z.B. Gemeinden, Regionen, Länder). Im Gegensatz zu den SDGs beschränkt sich das Konzept der planetaren Grenzen auf rein naturwissenschaftliche Einschätzungen, ohne sozioökonomische oder politische Empfehlungen zu formulieren. Auch rein soziologische oder historische Entwick- lungen finden wenig Berücksichtigung, was wahrscheinlich der Komplexität dieser Interaktionen geschuldet ist. Dennoch kann das Rahmenwerk einen wertvollen Bei- trag dazu leisten, Entscheidungsträgerinnen und -trägern Optionen für eine ökolo- gisch nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung aufzuzeigen. Die aufgezählten planetaren Grenzen können dabei nicht isoliert voneinander betrachtet werden. Am Beispiel der chemischen Verschmutzung sollen Interaktionen mit anderen Kontrollvariablen der planetaren Grenzen illustriert werden (siehe Fallbeispiel 4.1.1). Fallbeispiel 4.1.1 zeigt auf, dass politische Entscheidungsträgerinnen und -träger durchaus auf wissenschaftliche Befunde in Zusammenhang mit den planetaren Grenzen reagiert haben. Bei den Zwei-Grad-Klimaschutzbemühungen des Pariser Klima- abkommens wurde die Einhaltung planetarer Grenzen von der internationalen Klimapolitik bereits als Ziel übernommen. Auch das Hauptgutachten des Wissen- schaftlichen Beirats der Deutschen Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) basiert im Wesentlichen auf dem Konzept der planetaren Grenzen.
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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Titel
Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Autoren
Erwin Schmid
Tobias Pröll
Verlag
Springer Spektrum
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-662-60435-9
Abmessungen
17.3 x 24.6 cm
Seiten
288
Schlagwörter
Umweltmanagement, Bioressourcen, Nachhaltigkeit, Sustainability, Universität für Bodenkultur
Kategorien
Naturwissenschaften Umwelt und Klima
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