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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
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200 5 Umweltrelevante Systeme & Technologien offenbaren aber nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Verschmutzung, da nur jene Kunststoffe an der Oberfläche der Meere schwimmen, die eine geringe Dichte auf- weisen, und viele Objekte zu klein sind (d.h. für das menschliche Auge unsichtbar). Erkennbare „große“ Kunststoffe werden als Makrokunststoffe bezeichnet. Lange Zeit vernachlässigt wurden Mikrokunststoffe. Das sind Objekte mit Durchmessern kleiner als 5 mm. Die Europäische Kommission (EU COM 2018b) schätzt, dass in der EU pro Jahr etwa 75.000 bis 300.000 t Mikroplastik unkontrolliert in die Umwelt frei- gesetzt werden. Nach neuester Betrachtungsweise ist es sinnvoll, Kunststoffe mit einem Durchmesser kleiner 100 nm als Nanokunststoffe zu klassifizieren, da Materialien in diesem Größenbereich in der Umwelt besondere Eigenschaften und Wirkungsweisen zeigen (Gigault 2018). Da mit geringer werdender Größe der instrumentelle Aufwand zur Charakterisierung und Quantifizierung von Kunststoffen steigt, ist das Wissen um Mikroplastik- und Nanoplastikpartikel in der Umwelt noch sehr eingeschränkt. Mikrokunststoffe werden nach ihrer Entstehung unterteilt:  Primäres Mikroplastik wird bei der Entstehung eines Produktes (absichtlich) her- gestellt. Man unterscheidet zwischen Typ A und B. Typ A liegt als Produkt in „Mikrogröße“ vor (z.B. Kunststoffpellets, Peelingmittel etc.). Typ B wird erst während der Nutzungsphase in Form von Mikrokunststoffen emittiert (z.B. Reifen- abrieb, Faserverlust von Funktionswäsche etc.).  Sekundäres Mikroplastik entsteht durch Verwitterung und Fragmentierung von Makroplastik in der Umwelt. Diese Einteilung erlaubt es, Vermeidungsmaßnahmen für die unterschiedlichen Mikrokunststofftypen abzuleiten. Sekundäres Mikroplastik kann über Vermeidung des Litterings von Makroplastik und die Installation von Rückhalte- und geeigneten Abfallwirtschaftsmaßnahmen reduziert werden. Bei der Entstehung von primärem Mikroplastik müssen v.a. die Emissionsquellen berücksichtigt werden. Abbildung 5.3.4 verdeutlicht, dass die größten Mikroplastikemissionen aus dem Straßenverkehr stam- men und sich hauptsächlich aus dem Reifen- (43%) sowie dem Asphaltabrieb (8%) zusammensetzen (Bertling et al. 2018). Die zweitgrößte Quelle ist mit 10% die Ab- fallbehandlung. Hierbei wurde die Kompostierung bzw. die Ausbringung von Kom- posten als größte Quelle für Mikroplastik identifiziert, gefolgt vom Kunststoffrecycling. Während beim Kunststoffrecycling Mikroplastik primär bei der Zerkleinerung der angelieferten Kunststoffabfälle anfällt und die Entstehung lokal begrenzt ist, verhält sich die Situation beim Kompost etwas komplexer und ist noch nicht vollständig ge- klärt. Eine weitere Studie, in der die Behandlung von Bioabfall aus Haushalten jener von landwirtschaftlichen Rückständen gegenübergestellt wurde, zeigte, dass Mikro- plastik in den untersuchten Komposten hauptsächlich durch Kunststoffkontamina-
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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Titel
Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Autoren
Erwin Schmid
Tobias Pröll
Verlag
Springer Spektrum
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-662-60435-9
Abmessungen
17.3 x 24.6 cm
Seiten
288
Schlagwörter
Umweltmanagement, Bioressourcen, Nachhaltigkeit, Sustainability, Universität für Bodenkultur
Kategorien
Naturwissenschaften Umwelt und Klima
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