Seite - 28 - in WAS BITS UND BÄUME VERBINDET - Digitalisierung nachhaltig gestalten
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Die Kaffeemaschine stellt sich per Zuruf ein, die
Heizungsanlage wird automatisch gewartet, und der
Kühlschrank meldet, wenn die Milch zu verderben
droht. Die Digitalisierung der Haushalte ermöglicht
neue Produktfeatures, Dienstleistungen und Mar-
ketingstrategien. Und die Geräteproduzent*innen,
Dienstleister*innen und die Energiewirtschaft wol-
len diese Chancen für sich nutzen. In ihrer Werbung
versprechen sie, dass Smart-Home-Anwendungen
nicht nur den Komfort und
die Sicherheit erhöhen, son-
dern zugleich den Energie-
verbrauch senken. Aber nur
ein geringer Teil der An-
wendungen für ein ‹smartes›
Zuhause ist tatsächlich dar-
auf ausgerichtet, Energie zu
sparen. Die Risiken für den
Umweltschutz, wie der Ver-
brauch zusätzlicher Energie
und Rohstoffe, werden bisher
nicht ausreichend thema
tisiert.
Im Folgenden benennen wir Chancen und Risiken
‹smarter› Anwendungen und zeigen Wege auf, den
Trend in umweltfreund liche Bahnen zu lenken.
Autor*innen: Irmela Colaço, Lars-Arvid Brischke & Johanna Pohl
‹SMARTES›
WOHNEN
Zum Beitrag vernetzter Haushalte für den Klima- und Ressourcenschutz
DIE NUTZER*INNEN BRAUCHEN GUTES FEEDBACK
Digitale Anwendungen können beim Energiesparen
helfen, indem sie den Energieverbrauch messen und
den Gerätenutzer*innen zeigen, wie sich verschie-
dene Geräteeinstellungen und Verhaltensmuster auf
den Energieverbrauch und die Energiekosten aus-
wirken. Denn smarte Geräte sind prinzipiell in der
Lage, ihren eigenen Energieverbrauch zu erfassen, zu
visualisieren und zu optimieren. Um darüber hinaus
auch das Einsparpotenzial darzustellen, müssen die-
se Informationen mit Werten des optimalen Betriebs
verglichen werden. Die Nutzer*innen können so Ab-
weichungen erkennen und ihr Nutzungs verhalten
optimieren. Ein Beispiel dafür sind intelligente
Stromzähler,1 die den Stromverbrauch des Haushalts
messen und mit Durchschnittswerten vergleichen.
Noch anschau licher und differenzierter wäre die
Rückmeldung, wenn der Energie verbrauch etwa in die
Haushaltsstromeffizienz klassen des Strom spiegels2
eingeteilt würde.
Auch bei einzelnen Anlagen und Geräten helfen
Rückmeldefunktionen beim Energiesparen. So kann
bei Heizungen schon anhand weniger Messgrößen an-
gezeigt werden, ob und wie der Betrieb einer Anlage
verbessert werden kann.3 Die notwendigen Anpassun-
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Nur ein geringer
Teil der
Anwendungen
für ein
‹smartes› Zuhause
ist tatsächlich
darauf ausge-
richtet, Energie
zu sparen.
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WAS BITS UND BÄUME VERBINDET
Digitalisierung nachhaltig gestalten
- Titel
- WAS BITS UND BÄUME VERBINDET
- Untertitel
- Digitalisierung nachhaltig gestalten
- Autor
- Anja Höfner
- Herausgeber
- Vivian Frick
- Verlag
- oekom verlag
- Ort
- München
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 3.0
- ISBN
- 978-3-96238-149-3
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 152
- Schlagwörter
- Digitalisierung, Entwicklungszusammenarbeit, Politik, Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeitskommunikation
- Kategorien
- Informatik
- Technik