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WAS BITS UND BÄUME VERBINDET - Digitalisierung nachhaltig gestalten
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gen können entweder durch den Heizungsservice oder automatisiert vorgenommen werden. Ein anderes Bei- spiel: An der Duschbrause wird ein Temperatur- und Durchflussmesser angebracht, dessen Display wäh- rend des Duschens den Wasser- und Energieverbrauch anzeigt. Kommt das Bild eines Eisbären auf einer schmelzenden Scholle hinzu, wird den Duschenden eindringlich die Wirkung ihres Handelns für die Um- welt vor Augen geführt.4 Eine begleitende Studie zu dieser Rückmeldefunktion zeigte, dass Nutzer*innen des Gerätes ‹ihren Warmwasserverbrauch um durch- schnittlich 20 bis 25 Prozent reduzierten. Dieser Ef- fekt blieb über den Betrachtungszeitraum von zwei Monaten stabil›.5 Einfachere Rückmeldefunktionen sind inzwischen bei vielen Hausgeräten zu finden. So können beispielsweise Waschmaschinen anzeigen, wann sie voll beladen sind. Die Einsicht, wie viel Energie im eigenen Haus- halt verbraucht wird und wie Energiesparaktivitäten wirken, ist eine wichtige Voraussetzung, um für Verhaltens änderungen zu motivieren. Ob Menschen sich dadurch dauerhaft umweltfreundlicher verhalten, hängt davon ab, wie der Soll-Ist-Vergleich visualisiert wird und wie Anwender*innen informiert werden. Hierzu besteht noch erheblicher Forschungs- und Ent- wicklungsbedarf. AM BESTEN: DIE DATEN NUR LOKAL VERARBEITEN Die Technik kann Menschen entlasten, indem Auf- gaben (teil)automatisiert und programmiert werden. Neben dem oben beschriebenen Messen und Feed- back-Geben ist dies die zweite Stufe, um mit digitaler Unterstützung ein umweltschonendes Verhalten im Haushalt zu erleichtern.6 Ein Beispiel sind Thermostat- ventile, die sich automatisch herunterregeln, wenn ein Fenster geöffnet wird. Werden Sensoren für die Raumtemperatur mit smarten Thermostatventilen vernetzt, kann die Raumtemperatur zeitlich an das Nutzungsverhalten der Bewohner*innen angepasst werden. Ein solches Energie management kann in einer durchschnittlichen Wohnung etwa 2.000 Kilo- wattstunden Energie für die Raum heizung einsparen.7 Erfahrungen mit der Anwendung aktueller smarter Technik im Haushalt werden zum Beispiel im Modell- projekt ‹Die Smart WG› gesammelt und dokumentiert.8 Es reicht für solche Lösungen aus, die Daten lokal zu verarbeiten, ohne dass zusätzlich Energie für die Server- und Datenübertragung verbraucht wird. So behalten die Anwender*innen die Kontrolle über die erhobenen Daten. Und die Gefahren für die Sicher- heit des Energiesystems – die bei allen über das Internet steuerbaren Anwendungen unvermeidlich sind – werden minimiert. DER ÖKOLOGISCHE RUCKSACK VERNETZTER GERÄTE IST SCHWER Smarte Anwendungen bieten also verschiedene Mög- lichkeiten, Menschen beim Energiesparen zu unter- stützen. Die Kehrseite: Sie erhöhen den Energie- und Ressourcenverbrauch. So kann es bis zu 18 Monate dauern, bis sich die Produktions energie von Heizungs- und Energiemanagementsystemen durch die Energie- einsparungen im Betrieb amortisiert.9 Noch seltener wird der Bedarf an Ressourcen für die Produktion der smarten Geräte thematisiert (mehr dazu im Beitrag von Groneweg und Reckordt).10, 11 Darüber hinaus ist die (verkürzte) Nutzungsdauer der Geräte umwelt relevant: Die Vernetzung birgt das Risiko, dass eigentlich noch funktionierende Komponenten ausgetauscht werden müssen. Ist nämlich die Ver- netzungskomponente defekt oder für eine Software kein Update mehr verfügbar, wird im Zweifel das ge- samte Gerät nutzlos. Durch die permanente Vernetzung der Geräte und den Einsatz von Sprachsteuerung nimmt die Datenmenge stetig zu – und damit der Energieverbrauch. ///029 1 1 1 0 1
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WAS BITS UND BÄUME VERBINDET Digitalisierung nachhaltig gestalten
Titel
WAS BITS UND BÄUME VERBINDET
Untertitel
Digitalisierung nachhaltig gestalten
Autor
Anja Höfner
Herausgeber
Vivian Frick
Verlag
oekom verlag
Ort
München
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-SA 3.0
ISBN
978-3-96238-149-3
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
152
Schlagwörter
Digitalisierung, Entwicklungszusammenarbeit, Politik, Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeitskommunikation
Kategorien
Informatik
Technik
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