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WAS BITS UND BÄUME VERBINDET - Digitalisierung nachhaltig gestalten
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} Der Artikel beruht auf ersten Ergebnissen der gleichnamigen Studie ‹Recycling im Zeitalter der Digitalisierung› des NABU (Naturschutzbund Deutschland), durchgeführt vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung und vom Institut für Ökologie und Politik. Zentrale Ergebnisse und Handlungsempfehlungen für politische Akteurinnen und Akteure und für die Recyclingpraxis werden im Sommer 2019 veröffentlicht. DIE AUTOR*INNEN /// Verena Bax ist Referentin für Umweltpolitik beim Naturschutzbund Deutschland (NABU). https:/nabu.de/ /// Volker Handke ist Diplom-Ingenieur für Technischen Umweltschutz und wissenschaftlicher Mitarbeiter am IZT – Institut für Zukunfts- studien und Technologiebewertung gemeinnützige GmbH. https://izt.de/ LITERATURE /// 1 Europäische Kommission. Waste Electrical & Electronic Equipment (WEEE). https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32012L0019&from=EN (2012). /// 2 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (ElektroG). https://www.ge-setze-im-internet.de/elektrog_2015/BJNR173910015.html (2015). /// 3 Löhle, S., Bartnik, S., Schmiedel, U., & Ehrenbrink, M. Analyse der Datenerhebungen nach ElektroG u. UStatG über das Berichtsjahr 2015 zur Vorbereitung der EU-Berichtspflichten 2017. UBA Texte 43/2018. (2018). /// 4 Ebd. Gegensatz zu Großgeräten (wie zum Beispiel Wasch- maschinen) – problemlos in die Restmülltonne ge- worfen werden können. Im Jahr 2017 wurden rund 140.000 Tonnen Kleingeräte über den Restmüll ent- sorgt. Insgesamt enthielt der nicht getrennt ge- sammelte Elektroschrott circa 4,1 Millionen Tonnen Eisenmetall, 2,4 Millionen Tonnen Nichteisen metalle, 2,2 Millionen Tonnen Kunststoffe, 1,1 Millionen Tonnen Glas, 0,5 Millionen Tonnen Elektronik und 1,1 Millionen Tonnen anderer Materialien. Doch auch von den getrennt gesammelten Elektroaltgeräten werden durchschnittlich ledig lich 81 Prozent recy- celt, denn rund zwölf Prozent werden thermisch ver- wertet, sprich verbrannt. Etwa sechs Prozent werden beseitigt, und lediglich rund ein Prozent wird für die weitere Nutzung aufgearbeitet.4 Beim aktuellen Stand der Entsorgung werden der Kreislaufwirtschaft erheb- liche Mengen an wertvollen Rohstoffen entzogen. DIE RECYCLINGPRAXIS FÜR DIE DIGITALISIERUNG IST BISLANG UNGENÜGEND Neben der mangelhaften Sammlung führt die ak- tuelle Recyclingpraxis mit ihrer Fokussierung auf Massen metalle wie Eisen, Aluminium und Kupfer zu Verlusten. Denn Platinmetalle und Seltene Erden, die für digitale Zukunftstechnologien notwendig sind, werden nur in geringem Umfang recycelt. Indium aus Displays, das für die digitale Kaffeemaschine notwendig ist, wird beispielsweise nur zu einem Pro- zent recycelt. Da wert- und schadstoffhaltige Bautei- le wie Batterien, Elektronik und flammgeschützte Kunststoffe nur sehr schwer auseinandergenommen werden können, werden Schadstoffe und strategi- sche Metalle maschinell zerkleinert und sortiert. Dies behindert jedoch das Recycling der für die Di- gitalisierung wertvollen Metalle. Für ein qualitativ hochwertiges Recycling, das insbesondere die Stoff- kreisläufe dieser Metalle schließen kann, ist deshalb das sogenannte ‹Pre-Shreddering› wesentlich. Denn je zuverlässiger Bauteile und Schadstoffe getrennt werden, umso besser können sie recycelt werden. Das ‹Pre-Shreddering› hilft dabei, indem es beim vorsich- ten Demontieren und Zerkleinern Teile entweder gar nicht oder nur partiell zerstört. So trägt es dazu bei, dass deutlich mehr Bauteile von Schadstoffen ge- trennt und recycelt werden können. Es mangelt jedoch noch an einer strikten politi- schen Weichenstellung. Was fehlt, sind eine ambi- tionierte Behandlungsverordnung für Elektro(nik-) altgeräte und Verschärfungen im deutschen Elek- tro- und Elektronikgesetz sowie auf EU-Ebene, da- mit Altgeräte konsequent getrennt gesammelt wer- den. Denn nur so besteht überhaupt eine Chance auf hochwertige Verwertung. Alle wichtigen Kompo- nenten müssen durch ein qualitativ hochwertiges Recycling wiederge wonnen werden, und der illegale Export von Elektro schrott muss konsequent geahn- det werden. /// 036 1 0 0 1 0 0
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WAS BITS UND BÄUME VERBINDET Digitalisierung nachhaltig gestalten
Titel
WAS BITS UND BÄUME VERBINDET
Untertitel
Digitalisierung nachhaltig gestalten
Autor
Anja Höfner
Herausgeber
Vivian Frick
Verlag
oekom verlag
Ort
München
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-SA 3.0
ISBN
978-3-96238-149-3
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
152
Schlagwörter
Digitalisierung, Entwicklungszusammenarbeit, Politik, Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeitskommunikation
Kategorien
Informatik
Technik
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