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WAS BITS UND BÄUME VERBINDET - Digitalisierung nachhaltig gestalten
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WIE INFORMATIONSTECHNOLOGIEN HELFEN, UMWELTPROBLEME ZU ERFASSEN Bereits seit rund zwei Jahrzehnten werden moderne IKT in Kombination mit Satelliten und Sensortech- nologien eingesetzt, um dem Erdsystem Informatio- nen über seine Funktionsweise und Reaktionen auf Veränderungen zu entlocken.4 Zudem kommt eine Vielzahl von Computerprogrammen zum Einsatz, um Vorgänge im Erdsystem zu modellieren, Einflussfak- toren besser zu verstehen und Aussagen über mög- liche langfristige Entwicklungen zu treffen. Um nur wenige Beispiele zu nennen: /// Komplexe Computermodelle erstellen Szenarien zu den Auswirkungen des Klimawandels, beispiels- weise auf die globale Durchschnittstemperatur, Niederschläge und den Anstieg des Meeresspiegels. Dafür beziehen sie verschiedene Einflussfaktoren wie etwa die Konzentration von Treibhausgasen und Kleinstpartikeln in der Luft, sogenannte Aero- sole, ein.5 Die gewonnenen Erkenntnisse spielen in der Debatte um die Begrenzung des Klimawandels und seine Folgen auf internationaler und nationa- ler Ebene eine zentrale Rolle. /// Sensoren erlauben das Sammeln großer Mengen an Daten, sei es über Meeresströmungen oder das Abschmelzen des Polareises, Temperaturverände- rungen oder die Verschmutzungen von Böden und Gewässern. Die Auswertung dieser Daten liefert wichtige Informationen für Umweltmanagement- systeme. Sie ermöglicht es zudem, durch Modelle getroffene Aussagen zu bestätigen, zu korrigieren und zu verfeinern. /// Durch Satellitenbilder und deren computerge- stützte Auswertung können Veränderungen in der Vegetation und der Landnutzung, also beispiels- weise die Ausbreitung von urbanen und landwirt- schaftlichen Flächen, festgestellt und nachverfolgt werden. Auch andere Umweltprobleme wie Boden- erosion oder der illegale Einschlag in tropischen Wäldern können durch Fernerkundung besser und oft kostengünstiger erkannt und kartiert werden. All diese Anwendungen tragen dazu bei, Umweltpro- bleme lokal, regional und global über einen längeren Zeitraum zu beobachten, ihre Folgen abzuschätzen und häufig auch neue Herausforderungen überhaupt erst zu erkennen. Die Methoden des Umweltmonito- rings werden dabei zusehends computergestützt, ver- netzt, automatisiert und flächendeckend eingesetzt.6 Damit stellen sie die Umweltgovernance auf eine immer breitere und ausdifferenziertere Wissensbasis. NEUE ANSÄTZE DURCH DIGITALE INNOVATIONEN Technologische Fortschritte, beispielsweise im Be- reich der künstlichen Intelligenz (KI), sowie die sinkenden Kosten für technische Komponenten und die Verarbeitung großer Datenmengen beflügeln Überlegungen, wie IKT noch wirksamer eingesetzt und bisherige Ansätze für die Umweltgovernance revolutioniert werden können. Ein im Januar 2018 erschienener Bericht des Weltwirtschaftsforums skizziert eine Vision: «Ein digitales georäumliches Dash board für den Plane- ten, das in Echtzeit operiert und offene Programmier- schnittstellen bietet, würde die Überwachung, Model- lierung und das Manage- ment von Umweltsystemen in einem Maßstab und einer Geschwindigkeit erlauben, die noch nie zuvor möglich war».7 Diese Vorstellung vereint gleich mehrere As- pekte, die durch innovative digitale Technologien möglich werden: /// Durch das Erfassen und Auswerten von Daten in Echtzeit wird es möglich, kurzfristig auf Verän- derungen der natürlichen Umwelt zu reagieren. So könnten beispielsweise Bewohner einer Stadt inner halb kürzester Zeit automatisch über plötz- lich auftretende gesundheitsgefährdende Umwelt- risiken informiert werden.8 /// Zudem erlauben digitale Technologien neben der Erzeugung auch die Verarbeitung von beispiel- losen Mengen an Daten. Innovative Ansätze zur Erforschung der Interaktionen zwischen Mensch und Umwelt werden so möglich. So können bei- spielsweise große Mengen akustischer Sensor- daten mithilfe maschinellen Lernens ausgewertet werden, um verschiedene Spezies in einem Gebiet zu identifizieren und ihr Verhalten zu studieren.9 Die Analyse von ‹Big Data› unterstützt so ein ver- tieftes Verständnis der Umwelt und öffnet die Tür für neue Ansätze der Umweltgovernance.10 /// Umweltmanagementsysteme können als Plattfor- men fungieren, die durch offene Programmier- schnittstellen und die Nutzung von Open-Source- Software für Anwendungen Dritter geöffnet werden. Unternehmen könnten diese Plattformen für das Management ihres ökologischen Fußab- drucks nutzen, aber auch eigene Daten zur Verbes- ///<quote> Die Analyse von ‹Big Data› unter- stützt ein vertieftes Verständnis der Umwelt und öffnet die Tür für neue Ansätze der Umweltgovernance. ///</quote> /// 066 1 0 0 0 0 1 0
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WAS BITS UND BÄUME VERBINDET Digitalisierung nachhaltig gestalten
Titel
WAS BITS UND BÄUME VERBINDET
Untertitel
Digitalisierung nachhaltig gestalten
Autor
Anja Höfner
Herausgeber
Vivian Frick
Verlag
oekom verlag
Ort
München
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-SA 3.0
ISBN
978-3-96238-149-3
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
152
Schlagwörter
Digitalisierung, Entwicklungszusammenarbeit, Politik, Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeitskommunikation
Kategorien
Informatik
Technik
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