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WAS BITS UND BÄUME VERBINDET - Digitalisierung nachhaltig gestalten
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serung der Systeme beitragen. Schon heute gibt es zudem eine Vielzahl von digitalen Plattformen, über die sich Bürgerforscher*innen am Sammeln von Umweltdaten beteiligen. In der wissenschaftlichen Literatur finden sich Hinweise, dass solche Platt- formen auch helfen, natürliche Phänomene besser vorherzusagen.11 Digitale Plattformen zum Teilen und Verarbeiten von Daten könnten zudem für neue Forschungsansätze und gemeinsame Experimente von Wissenschaftler*innen genutzt werden.12 Die Weiterentwicklung bisheriger IKT-Lösungen und digitale Innovationen eröffnen eine Vielzahl neuer Möglichkeiten zum Erkenntnisgewinn und zur Inter- aktion zwischen verschiedenen Akteur*innen, durch die Umweltgovernance partizipativer und transpa- renter werden könnte. Diesen Chancen stehen jedoch auch Herausforderungen gegenüber.13, 14 HERAUSFORDERUNGEN DIGITALER UMWELTGOVERNANCE Riesige Datenschätze werfen in der Praxis häufig noch immer eine Vielzahl an Problemen im Bereich von Datenmanagement und -verarbeitung auf, wie beispielsweise fehlende Rechenressourcen und die Integration unterschiedlicher Datenarten. Auch Fra- gen des Datenschutzes müssen im Vorfeld geklärt werden. Datensätze enthalten zudem oft Vorurteile und Tendenzen, den sogenannten Bias.15 Dieser kann von selbstlernenden Systemen übernommen und verstärkt werden, also möglicherweise ein verzerrtes Bild ergeben. Die Verfügbarkeit von mehr und besse- ren Daten ist auch noch lange kein Garant dafür, dass diese zu nützlicheren Informationen und vor allem klügeren Entscheidungen in der Umweltgovernance führen.16 Bei der Nutzung von künstlicher Intelligenz für die Umweltgovernance stellen sich im Zusammenhang mit den zugrunde liegenden Modellen, Trainings- methoden, Algorithmen und Datensätzen eine Viel- zahl von Fragen. Welche Werte und Ziele bilden den Ausgangspunkt, wer war an der Erstellung der Algo- rithmen beteiligt und wer nicht – oder hat ein Modell selbstständig gelernt, Entscheidungen zu treffen? Transparenz über Algorith- men und Daten könnte demo- kratische und partizipative Ansätze für die Regelung von Umweltbelangen för- dern. Transparenz ist jedoch kein Selbstzweck, sondern braucht ein kritisches und informiertes Publikum, um Rechenschaft und Verant- wortlichkeit von Governance tatsächlich zu stärken.17 Auch können Algorithmen trotz aller Komplexität nur schwer dazu beitragen, ethische Zielkonflikte aufzu- lösen.18 Manche Forscher*innen befürchten zudem, dass eine stärker datengetriebene Umweltgovernance nicht beabsichtigte negative Konsequenzen haben könnte, wie beispielsweise die Fokussierung auf ein immer effizienteres Management natürlicher Res- sourcen und Gemeinschaftsgüter.19 Diese könnte die Kommerzialisierung der natürlichen Umwelt voran- treiben und eine nachhaltige Nutzung und die Be- ///<quote> Algorithmen können nur schwer dazu beitragen, ethische Ziel- konflikte aufzulösen. ///</quote>
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WAS BITS UND BÄUME VERBINDET Digitalisierung nachhaltig gestalten
Titel
WAS BITS UND BÄUME VERBINDET
Untertitel
Digitalisierung nachhaltig gestalten
Autor
Anja Höfner
Herausgeber
Vivian Frick
Verlag
oekom verlag
Ort
München
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-SA 3.0
ISBN
978-3-96238-149-3
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
152
Schlagwörter
Digitalisierung, Entwicklungszusammenarbeit, Politik, Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeitskommunikation
Kategorien
Informatik
Technik
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