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WAS BITS UND BÄUME VERBINDET - Digitalisierung nachhaltig gestalten
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Das FrauenComputerZentrumBerlin e.  V. (FCZB) blickt auf eine rei- che 35-jährige Erfahrungsgeschichte zurück. Sie begann, als in den 1980er-Jahren erstmals PCs in Büros eingeführt wurden. Die damals stark politisierte Frauen bewegung wollte sich auch zu dieser neuen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt positionieren. Während manche eine defensive Haltung einnahmen, entschieden sich die zukünftigen Gründerinnen des FCZB anders: «Wenn wir das schon ablehnen, müssen wir es wenigstens qualifiziert ablehnen», war ihr Motto. So reisten sie in die USA, um sich dort an Colleges speziell für Frauen zu informieren. Sie kamen begeistert wieder und starteten die erste Fortbildung ‹Keine Angst vor Computern›. Die Weiter bildung für Berufsrückkehrerinnen aus Büroberufen wird bis heute bei ständiger Aktualisierung zweimal jährlich unter dem Namen ‹IT-Know-how für den Wiedereinstieg› an- geboten. Noch immer ist das grundlegende Ziel des Zentrums, Frauen Zugänge zu digitalisierten Berufsfeldern und Lebenswelten zu eröffnen. Statt mit unpersönlicher Massenabfertigung wird das in kleinen Kursen mit 10–18 Teil- nehmerinnen und individuellen Beratungs- und Lernangeboten erreicht. Die Teilnehmerinnen unterstützen sich gegenseitig und sollen lernen, sich selbst zu helfen. Dr.  Karin Reichel, Geschäftsführerin des FCZB, meint dazu: «Bei uns gibt es nie ein reines Techniktraining. Das Training ist so angelegt, dass die Frauen lernen, wie Programme aufgebaut sind, damit sie sich selbstständig Neues erschließen können. Es geht also nicht um punktuelle Informationen, sondern um nachhaltige Kompetenzentwicklung und Selbstermächtigung.»   Die Adressatinnen und Kurse sind divers. So gibt es eine Fortbildung im Blended-Learning-Format ‹Social Media, Online-PR und Marketing› für berufstätige Frauen u.  a. aus der Gründerinnenszene und Zivilgesellschaft. Für geflüchtete Frauen in Berlin gibt es das kostenlose Angebot ‹Digital Empowerment›. Hier geht es neben dem längerfristigen Ziel der Arbeitsmarktintegration auch um grundlegende Ermöglichung gesellschaftlicher Teilhabe. Die Frauen erweitern ihre Deutschkenntnisse, lernen den Umgang mit Computer und Internet und recherchie- ren Informationen zu Sprach-, Beratungs- und anderen für sie nützlichen Angeboten rund ums tägliche Leben in Deutschland. Auch gemeinsam organisierte Exkursionen stehen auf dem Programm, um das Gemeinschaftsgefühl und die Selbstständigkeit der Teilnehmerinnen in der für sie neuen Stadt zu stärken.   Im Gegensatz zu anderen Lernräumen hat das FCZB eine klar gesellschaftspolitische, feministische Ausrichtung: Die Frauen wollen, dass bei der Digitalisierungsdebatte alle mitmischen, nicht nur weiße, junge Männer mit hohem Bildungsniveau. Und wie schon zu den Anfangszeiten des Zentrums in den 1980er-Jahren sind sie davon über- zeugt, dass es darum geht, jetzt auf breiter Basis (technische) Kompetenzen für die digitalisierte Welt zu ent wickeln. Dr.  Karin Reichel sendet daher auch einen Appell an die Politik: «Es wird zwar darüber geredet, dass wir alle mitneh- men müssen. Aber wie wir das machen, bleibt häufig auf der Strecke. In unserer täglichen Arbeit merken wir, das ist ein mühsames Geschäft. Daher wünsche ich mir, dass mehr Mittel für die Weiterbildung erwachsener Frauen zur Verfügung gestellt werden. Damit könnte ein stärkerer feministisch-emanzipatorischer Impuls in die gesellschaftliche Digitalisie- rungsdebatte gegeben und den Stimmen der weiblichen Hälfte der Bevölkerung ein größeres Gewicht verliehen werden.» Dazu will sich das FCZB z.  B. mit anderen Akteur*innen in einem feministischen Netzwerk ‹Frauen und digitale Bildung› #FemHubBerlin vernetzen. PORTRÄT FCZB › Autorin: Katja George ///<summary> Initiative: FrauenComputerZentrumBerlin e. V. Personen: 28 Start/Dauer: seit 1984 Ziel: Frauen zum digitalen Selbstlernen ermächtigen Strategie: Kursangebote mit wenigen Teilnehmerinnen für spezifische Zielgruppen Web: fczb.de ///</summary> Closing the Digital Gender Gap 097 1 1 0 0 0 0 1 ///
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WAS BITS UND BÄUME VERBINDET Digitalisierung nachhaltig gestalten
Titel
WAS BITS UND BÄUME VERBINDET
Untertitel
Digitalisierung nachhaltig gestalten
Autor
Anja Höfner
Herausgeber
Vivian Frick
Verlag
oekom verlag
Ort
München
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-SA 3.0
ISBN
978-3-96238-149-3
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
152
Schlagwörter
Digitalisierung, Entwicklungszusammenarbeit, Politik, Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeitskommunikation
Kategorien
Informatik
Technik
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