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Anhang *H2 52 (= H2 59) – *H2 53 (= H2 60)
dass ich eigentlich so gar nichts vergessen
hatte; denn alles war so lebendig, dass es
zugleich selbstverständlich war.
Sie blätter langsam ab: Ich rühre sie nie an; –
ich glaube, weṉ ich sie in die Hand nahm
auch sie
sie würden mir zwischen den Fingern zu
Staub werden. – Es thut mir unsaglich weh,
dass sie welk sind. Warum ich nicht die Kraft
[?]habe, dem blöden Spuk ein Ende zu machen
weiss ich nicht. Sie machen mich krank, diese
todten Blumen . . Ich kaṉ es zuweilen nicht
aushalten, stürze davon, davon. Und mitten
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[?]in der Straße packt es mich dann, un ich muss
zurück, muss nach meinen armen sterbenden
find ich selben
sehen. Und da stehen sie dann in dem grünlen
Glas, das Wasser ist trüb gewor wie ich sie ver-
lassen. Neulich Gestern Abend hab ich vor Iihnen
geweint, wie ?vor?auf ei man auf ein Grab weint,
und habe gar nicht an die gedacht, von der
sie eigentlich koṈen. – Sonderbar Mir ist,
Vielleicht irre ich mich; aber mir ist, als fuhlte
auch Grethel die Anwesenheit von irgend etwas
seltsamen un traurigen mein
unendlich iṈerfort traurigem in dem Zimmer. Sie
ist nicht so frisch, sie Seit Ta Sie lacht nicht
mehr, wenn sie da ist bei mir ist. Sie spricht
leiser. nicht so laut, nicht mit dieser
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Buch Blumen - Historisch-kritische Ausgabe"
Blumen
Historisch-kritische Ausgabe
- Titel
- Blumen
- Untertitel
- Historisch-kritische Ausgabe
- Autor
- Arthur Schnitzler
- Herausgeber
- Isabella Schwentner
- Verlag
- De Gruyter Open Ltd
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-11-056332-0
- Abmessungen
- 21.0 x 28.2 cm
- Seiten
- 284
- Kategorien
- Weiteres Belletristik